Photovoltaik-Grundsätze widerlegt
Die Solar-Architektur der Umwelt Arena stellt gängige Glaubensgrundsätze der Photovoltaik infrage.

Die Umwelt Arena Spreitenbach hat mit ihrer Solar-Architektur von Anfang an für Aufsehen gesorgt. Nach dem ersten Betriebsjahr ist nun klar: Das Gebäude verblüfft nicht nur durch seine Ästhetik, es stellt auch so manchen Glaubensgrundsatz der Photovoltaik auf den Kopf: Bei der riesigen gebäu-deintegrierten Photovoltaikanlage liefern selbst die nach Norden ausgerichteten Module noch 80 Prozent der Energie der nach Süden orientierten Module: Lange Zeit galt in der Photovoltaik der Grundsatz, dass Module stets optimal nach Süden auszurichten sind – nur dann erzielten die teuren Bauteile einen optimalen Wirkungsgrad. Mit sinkenden Modulkosten werden nun neue Lösungen wirtschaftlich attraktiv – wie das Beispiel Umwelt Arena eindrücklich zeigt. So übernehmen die flächendeckenden PV-Module der Umwelt Arena Funktionen, die über die Stromproduktion hinausgehen: Sie werden zu Baumaterial und ersetzen so das Dach, was wiederum die Gesamtkosten senkt. Das gesamte Dach der Umwelt Arena erreicht einen Flächenertrag von 82 Prozent. Die nachträglichen Messungen bestätigten die Simulation: Für den nicht sehr sonnigen Monat März wurde eine Stromproduktion 35570 kWh prognostiziert, gemessen wurden mit 37652 kWh schliesslich rund drei Prozent mehr. Diese erstaunlich hohen Werte sind durch die flachen Winkel im oberen Dachbereich und auf eine gute Ausbeute bei Diffuslicht zurückzuführen, die bei der Umwelt Arena gut 50 Prozent des Ertrages ausmacht.(ms)
www.umweltarena.ch


