Mit dem Faustball-Dorfturnier pflegen sie ihre Randsportart

Zum 60. Mal findet der Sportanlass auf der Ziegelei statt.

OK-Präsident Simon Huggenberger: «Ich wünsche mir unfallfreie Spiele.»

OK-Präsident Simon Huggenberger: «Ich wünsche mir unfallfreie Spiele.»

Immer im August findet in Spreitenbach ein Faustballturnier statt. Seit 60 Jahren. Mehr Informationen lassen sich zur Geschichte des Sportanlasses nicht zurückverfolgen: «Wir wissen nicht, wie es zustande kam. Unterlagen haben wir bisher keine gefunden», sagt Simon Huggenberger. Er ist Präsident des OKs, das das Turnier organisiert. Und selbst passionierter Faustballspieler.

Seit 2009 kümmert sich die Faustballabteilung des STV Spreitenbach um die Organisation des Turniers. Vorher war sie Sache des Männerturnvereins. Das OK besteht aus elf Personen. Manche haben Stellvertreter, damit sie auch am Turnier spielen können.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Turnier stets vergrössert: Waren es 2009 noch 12 Teams, sind es heuer über 20. Darunter Mannschaften aus der Gemeindeverwaltung, von verschiedenen anderen Vereinen aus dem Dorf oder von der Reformierten Kirchgemeinde. Konkret funktioniert das Turnier so: Es gibt die Kategorien A und B. In der Höheren stellen die Teams ihre Schiedsrichter in der Regel selbst. In der Tieferen stellt der STV Spreitenbach die Schiedsrichter zur Verfügung. Dies, weil die Mannschaften die Regel dort zu wenig gut kennen. Pro Team stehen fünf Personen auf dem Feld. Total gibt es vier Felder.

Sechs Wochen vor dem Turnier starten die öffentlichen Trainings auf dem Sportplatz Ziegelei. Die antretenden Teams lernen die Regeln kennen und können Spielpraxis sammeln. Denn: Die Mannschaften bestehen nur für dieses eine Turnier. Das restliche Jahr über spielen sie nicht. Die Ausnahme bildet das Team vom STV Spreitenbach. Zum Turnverein gehört auch eine Faustballmannschaft, die am Ligabetrieb teilnimmt. Das Alter der Turnierteilnehmenden reicht vom Teenager bis zum Senior. Meist sind es Männer, aber auch Frauen sind mit von der Partie: «Mittlerweile gibt es Mannschaften, die nur aus Frauen bestehen», weiss Huggenberger. Seit drei Jahren gibt es eine Jugendkategorie. Ob diese jedoch weitergeführt wird, sei unklar. «Wir haben bei den Jungen zu wenig Nachwuchs.» Ein weiterer Unsicherheitsfaktor: die Helfer. Total helfen 60 bis 70 Personen mit. «Wir haben Mühe, genug zusammenzutrommeln.» Deshalb habe man den Anlass nie ausbauen wollen. Bei den Zuschauern und Spielern erfreue sich das Turnier jedoch grosser Beliebtheit im Dorf. «Auf dem Platz ist man Gegner. Trotzdem gönnt man sich den Sieg», so Huggenberger. Er erwartet mehr als 400 Personen auf dem Platz.

Speziell fürs Jubiläum gibt es erstmals ein «Twin-Turnier». Dabei bestehen die Teams nur aus zwei Personen, die Felder sind kleiner. Ausserdem gibt es eine Festwirtschaft und eine Band wird den Takt angeben. Huggenberger: «Ich wünsche mir schöne, unfallfreie Spiele und eine Megaparty für das Dorf.»

Faustball-Dorfturnier: 17. und 18. August, Sportplatz Ziegelei, Spreitenbach. Samstag: Hauptturnier der Kategorien A und B. Sonntag: Faustball-Gottesdienst, Jugend- und Twin-Turnier, «de schnällscht Spreitebacher».

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