«Meine Familie kann wieder lachen»
Vor einem Jahr sagte Josi Bütler vor laufender Kamera, dass es für ihn nicht Schweizer und Ausländer, sondern einfach Spreitenbacher gebe. Er und seine Familie wurden deswegen bedroht und er trat zurück. Mittlerweile hat er im neuen Job Fuss gefasst und verrät, wie es ihm geht.

«Der Entscheid zum Rücktritt war richtig: Mir geht es gut und meine Familie kann wieder miteinander lachen», sagt Josi Bütler in einem Café im Wettinger Zentrum, unweit von seinem Büro entfernt. Bei einer Grossfirma im Bereich Elektrotechnik ist er seit Anfang März als Geschäftsführer tätig. Nachdem sein Rücktritt in den Medien bekannt geworden sei, habe er Stellenangebote aus der ganzen Schweiz erhalten und sich für den Betrieb in Wettingen entschieden, wo er schon vorher tätig war, allerdings in einer anderen Niederlassung. Die Räumlichkeiten sind nicht so modern wie es die Gemeindeverwaltung in Spreitenbach ist, und die Arbeit nicht mehr ganz so vielfältig. «Aber ich fühle mich wohl hier, ich bin eben von Grund auf ein Büezer», begründet der gelernte Elektromonteur den Schritt zurück in sein angestammtes Berufsfeld und ergänzt: «Ich freue mich, mit den Mitarbeitern das Unternehmen aufzubauen und in Wettingen besser zu positionieren.» Politiker ist er trotzdem geblieben. Er trat im Mai die Nachfolge von FDP-Grossrätin Maja Wanner an und setzt sich für die Wiederwahl ein. Wollte er nicht weniger in der Öffentlichkeit stehen? «Ich wollte mich nie ganz aus der Politik zurückziehen, habe aber dafür gesorgt, dass meine persönlichen Angaben nicht mehr öffentlich zugänglich sind», sagt der 44-Jährige. Im Nachhinein bezeichnet er seine Offenheit als «ein bisschen blauäugig». «Doch ich habe als Gemeindeammann viel gewonnen und bereue nichts.»


