Jungsteinzeitliche Spreitenbacher

Dass bereits in der Jungsteinzeit Leute in Spreitenbach siedelten, bewies 1997 der Fund einer Grabkammer.

Der Steinkranz zeigt die Ausdehnung der ehemals aus Holz errichteten Grabkammer. Die grosse Steinansammlung im Südwesten ist wohl ein Rest des Grabeingangs. Im nordwestlichen Bereich ist ein Graben mit dunklen Verfärbungen zu erkennen; möglicherweise Spuren einer Holzkonstruktion, die das Grab umgab.Karies bei Steinzeitmenschen: Schlecht für den Steinzeitmenschen – interessant für die Forscher. Fotos: zVg

Der Steinkranz zeigt die Ausdehnung der ehemals aus Holz errichteten Grabkammer. Die grosse Steinansammlung im Südwesten ist wohl ein Rest des Grabeingangs. Im nordwestlichen Bereich ist ein Graben mit dunklen Verfärbungen zu erkennen; möglicherweise Spuren einer Holzkonstruktion, die das Grab umgab.Karies bei Steinzeitmenschen: Schlecht für den Steinzeitmenschen – interessant für die Forscher. Fotos: zVg

Die Hinweise zu Bewohnern von Spreitenbach reichen deutlich weiter zurück als die Funde von Walter Trippel (Limmatwelle vom 18. Juli). Bereits vorrund 4500 Jahren lebten Leute im Bereich des heutigen Spreitenbach, wie das 2012 erschienene Buch «Spreitenbach-Moosweg: ein Kollektivgrab um 2500 v. Chr.» belegt.

1997 wurde das Grab während Bauarbeiten für die Bahn 2000 entdeckt. Es liegt am Moosweg zwischen Dorfbach und Limmat, nahe der Gemeindegrenze von Spreitenbach und Dietikon. Die C14-Datierung und die Einschätzung der Grabbeigaben liessen die Forscher darauf schliessen, dass die Grabanlage von maximal zwei Generationen genutzt wurde, wohl am Übergang vom 26. zum 25. Jh. v.Chr. In der ausserordentlich gut erhaltenen Grabkammer fanden die Archäologen zwölf Skelette: fünf Männer, vier Frauen, zwei Jugendliche und ein wenige Wochen altes Baby. Untersuchungen zeigten, dass manche der Verstorbenen blutsverwandt waren, dass die Männer mehrheitlich vor Ort aufgewachsen sind, die Frauen aber zugezogen sind und hier Kinder zur Welt brachten.(ska)

 

 

Spreitenbach-Moosweg: ein Kollektivgrab um 2500 v.Chr., Thomas Doppler (Hrsg.), 2012. Bezugsadresse: Archäologie Schweiz, Postfach 116, 4003 Basel, Tel. 061 261 30 78, www.archaeologie-schweiz.ch, admin@archaeologie-schweiz.ch. Direkter Link zum Buch: www.archaeologie-schweiz.ch/Antiqua.126.0.html

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