Instruktionstage für die Feuerwehrleute
85 Feuerwehrleute besuchten verschiedene Posten im Dorf, an denen sie sich das neue Reglement aneigneten. «Inhaltlich hat sich mit dem neuen Reglement nicht viel geändert», erklärte der Spreitenbacher Feuerwehrkommandant Sven Imboden. Grundsätzlich geht es im Reglement darum, wie man einen Einsatz leitet. Das alte Reglement ist zirka 15 Jahre alt und wurde jetzt umfassend für die gesamte Schweiz überarbeitet. Und da es sehr umfangreich ist, wird 2013 noch ein weitererInstruktionstag in Spreitenbach durchgeführt. Hans Hitz, Leiter Ausbildung, begründete die Wahl für Spreitenbach als Durchführungsort mit der guten Infrastruktur, namentlich den kurzen Wegen zwischen Feuerwehrlokal, Unterrichts- und Übungslokalen und Verpflegungsmöglichkeiten. Die 85 Feuerwehrleute stammen aus dem gesamten Kanton und wurden am Kurs als Instruktoren ausgebildet, um anschliessend im Schneeballprinzip ihren Tuppen die Neuerungen weiterzugeben. Die Nachfrage nach Ausbildern ist immer gross, da in der Feuerwehr pro Jahr rund 6000 Schüler aus- und weitergebildet werden.
Am Samstag waren acht Gruppen à je zehn Personen in Spreitenbach unterwegs, schätzten unter anderem an einem Objekt die Gefahren und Möglichkeiten bei einem möglichen Brand ein oder besprachen die Vorgehensweise bei Bränden in Gebäuden vor Ort.
Die beiden Instruktorentage waren denn auch eher theoretischer Natur; zu sehen gab es für Aussenstehende nicht viel – die Feuerwehrleute leisteten viel Kopfarbeit.
An einem Posten besprachen sie zum Beispiel, wie bei einem Brand in einem spezifischen Privathaus vorgegangen werden muss. Nach der Frage, wo die Chancen und Risiken des Hauses liegen, wurde klar, dass das Treppenhaus der wunde Punkt des Gebäudes bei einem Brand im Erd-geschoss wäre und dass die Einsatztruppe folglich als Erstes dort mit den Löscharbeiten beginnen müsste. Weitere zu beachtende Punkte wären etwa die Wetterlage, ob das Haus abgelegen oder zentral liegt und ob es gut zugänglich ist oder ob zum Beispiel einzelne Fenster vergittert sind. Aus all diesen Beobachtungen würde der Einsatzleiter bei einem Brandfall Entscheidungen zum weiteren Vorgehen treffen und seine Truppe im Einsatz koordinieren. «Die grundsätzliche Frage ist immer: Wie entwickelt sich die Lage beziehungsweise der Brand in den nächsten Minuten?» erläuterte Hans Hitz die Überlegungen der Feuerwehrleute.
Die Organisation der zwei Instruktorentage nahm gut 100 Stunden Arbeit in Anspruch und ging von der Bereitstellung der Privathäuser zu Übungszwecken bis hin zur Reservation von Übernachtungsmöglichkeiten für Instruktoren, die zu weit weg wohnten, um abends nach Hause zu fahren. Dies wohl auch wegen der Festivitäten am Freitagabend, an denen die neuen Uniformen eingeweiht und auf gute Kameradschaft getrunken wurde. «Das ist eben auch wichtig», so Sven Imboden.
Beim Mittagessen am Samstag sprach Josi Bütler ein paar Worte und bedankte sich für die Arbeit, die die Feuerwehr leistet, «denn das ist nicht selbstverständlich.»










