Essen und Abendmahl in der Kirche
Am Gründonnerstag wurde in der reformierten Dorfkirche nicht nur das Abendmahl gefeiert, sondern auch in der Kirche zu Abend gegessen.

«Wir haben am Gründonnerstag alle Kirchenbänke rausgeschraubt und Tische und Festbänke in die historische Kirche hineingestellt», erzählt Pfarrerin Dominique Siegrist. Um halb sieben war die Kirche dann bis auf den letzten Platz besetzt: 90 Personen sassen gemütlich zusammen, assen Couscous mit Lammfleisch und Salat, sangen, hörten eine Geschichte und feierten das Abendmahl.
«Am Anfang waren die Leute überrascht, in der Kirche zu essen, zu schwatzen und zu lachen», sagt Stefan Siegrist, der das Pfarramt mit seiner Frau teilt. Doch die Reaktionen seien durchwegs positiv ausgefallen. Die liturgische Abendmahlfeier wird in das Abendessen eingebetet und soll aufzeigen, dass das Abendmahl früher auch mit einem Essen verbunden war. «Nicht wie heute, wo man während des Gottesdienstes ein Stück Brot und einen Schluck Traubensaft zu sich nimmt», so Stefan Siegrist. Zudem soll der Kirchenraum durch diesen Anlass anders wahrgenommen werden. «Es steht auch nicht in einem Widerspruch, wenn in der Kirche gegessen, gelacht und geschwatzt wird.»
Bereits zum elften Mal hat dieser Anlass stattgefunden. Am Gründonnerstag wieder mit besonders vielen Teilnehmenden. «Es war speziell, weil es gerade am Gründonnerstag war, an dem Tag, an dem Jesus das erste Mal mit seinen Jüngern das Abendmahl gefeiert hat», so Dominique Siegrist.
Am Ostersonntag sah der Kirchenraum dann wieder wie immer aus: Die Kirchenbänke standen wieder an Ort und Stelle und es wurde wie gewohnt Gottesdienst gefeiert. «Es soll Platz für beides haben», so Stefan Siegrist.