Die drei Kandidaten stellten sich den kritischen Fragen

Markus Mötteli CVP.

Markus Mötteli CVP.

Fredy Nüesch SP.Fotos: bär

Fredy Nüesch SP.Fotos: bär

Valentin Schmid FDP.

Valentin Schmid FDP.

 

 

 «Ich bin noch nicht sicher, wen ich wählen werde, deshalb bin ich gespannt auf die Aussagen der Kandidaten», nannte eine Frau aus dem Publikum den Grund für ihr Kommen. Sie schien nicht die Einzige zu sein, die sich ein persönliches Bild der Kandidaten machen wollte. Es kamen so viele, dass immer wieder neue Stühle hereingebracht werden mussten, bis sich kurz nach acht Uhr abends Fredy Nüesch (SP) als erster Kandidat schliesslich vorstellte.

 

 

Der vierfache Vater wirkte am wenigsten nervös, scheint sich als SBB-Regionenleiter, Chef von 120 Mitarbeitern und ehemaliger Gemeinderat gewohnt zu sein, vor Leuten zu stehen. Der Entscheid, sich als Gemeinderat zur Verfügung zu stellen, sei schnell gefallen, er arbeite gerne handlungsorientiert. Bauingenieur Markus Mötteli (CVP) sagte, dass sich seine Führungserfahrung zwar auf kleiner Ebene abspiele, er aber als Teamplayer trumpfen könne. Als dreifacher Vater sei er sich beim Führen von Projekten gewohnt, mit verschiedensten Partnern zusammenzuarbeiten und würde diese Konsensfähigkeit auch als Ammann positiv einsetzen können. FDP-Kandidat Valentin Schmid ist Elektroingenieur und als Projektleiter am Flughafen Zürich tätig. Zwar habe er in der Personalführung nicht viel Erfahrung, sei dadurch aber auch nicht vorbelastet. Zudem habe er als Feldweibel im Militär auch als eine Art Personalchef fungiert.

 

 

 

 

 

 Einig waren sich die Kandidaten, dass eine Fusion mit Killwangen – allenfalls sogar mit weiteren Gemeinden – zu prüfen sei und die Limmattalbahn Vorteile bringe. Nicht gleicher Meinung war man beim Thema Finanzen. Während Schmid Potenzial in neuem Wohnraum sieht, der Einwohner mit höherem Einkommen anziehen soll, findet es Nüesch wichtig, Investitionen nicht aufzuschieben, um mit einem guten Angebot attraktiv zu sein. «Der Bevölkerung muss gezeigt werden, was passiert, wenn wir Investitionen hinausschieben», so Nüesch. «Ich habe nicht das Gefühl, dass wir in einer maroden Gemeinde leben», konterte Schmid. Mötteli rief ebenfalls dazu auf, den Gestaltungsplan zu nutzen, um hochstehenden Wohnraum zu bekommen, betonte jedoch die Wichtigkeit der Zusammenarbeit: «Das können wir jedoch nicht als einzelne Gemeinde lösen.»

 

 

Emotional wurde es beim Thema Ausländer und deren Integration. «Bei manchen Ausländern hapert es am Willen, sie wollen sich gar nicht integrieren», so Schmid. Nüesch stellte in den Raum, wie man Integration definieren würde und appellierte an die Wirtschaft, die sich an der Integration von Ausländern beteiligen solle. Das Publikum wollte von den Kandidaten wissen, was sie denn für die Integration zu tun gedenken. Alle drei Kandidaten betonten, dass es wichtig ist, dass Ausländer die Schweizer Landessprache beherrschen.

 

Ein weiteres Thema waren die Lärmemissionen um den Rangierbahnhof. Mötteli versprach, dass er als neuer Gemeindeammann den bisherigen Weg weiterführen würde: «Man muss sachlich weiterdiskutieren.» Schmid bedauerte, dass die Bevölkerung von den SBB nicht ernst genommen würde. Nüesch bezeichnet den Lärm ebenfalls als Problem und stellte klar, dass er als SBB-Angestellter keine Abhängigkeiten habe. «Ich kann mich wehren, vielleicht ist es sogar ein Vorteil, dass ich die Leute kenne.»

 

Zuletzt wollte Moderator und AZ-Redaktor Martin Rupf von den Kandidaten noch wissen, welche Schlagzeile sie über ihre Kandidatur setzen würden. Mötteli: «Teamplayer, lösungsorientiert und kompromissfähig.» Nüesch: «Lösungsorientiert und handlungsorientiert.» Schmid: «In 10 Jahren ist Spreitenbach die lebenswerteste Stadt der Schweiz.» Damit sorgte Schmid für Lacher im Publikum. «Ich konnte mir heute Abend ein gutes Bild der Kandidaten machen», sagte eine Frau aus dem Publikum.

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