Das Zentrum Neumatt kommt nicht und Valentin Schmid tritt ab

Emotionale Wintergmeind: Überraschte Gegner und Befürworter und am Schluss ein Rücktritt.

Am Schluss <em>der Gemeindeversammlung gab Gemeindepräsident Valentin Schmid (m.) seinen Rücktritt bekannt.Colin Frei</em>
Am Schluss <em>der Gemeindeversammlung gab Gemeindepräsident Valentin Schmid (m.) seinen Rücktritt bekannt.Colin Frei</em>

Überrascht über das deutliche Abstimmungsresultat waren sowohl die Befürworter als auch die Gegner. Beide haben nicht damit gerechnet, dass knapp zwei Drittel der Stimmberechtigten die Teilrevision der Bau- und Nutzungsordnung Neumatt und die Teiländerung des Bauzonenplans Neumatt bachab schicken. «Ich hatte Bedenken und dachte, es wird knapp», sagt Marcel Suter. Er hatte vorgängig gegen das Projekt votiert und moniert, es gebe schon jetzt viele Leerwohnungen, das Projekt Neumatt sei nur für den Investor eine Chance, nicht für Spreitenbach.

Von einer verpassten Chance sprach nach der Abstimmung hingegen Stefan Kalt. Der Initiant der IG Neumatt sagt, man werde sich nun treffen und Gedanken über das weitere Vorgehen machen. Josi Bütler war bei den Anfängen des Projekts dabei, als er vor neun Jahren Gemeindepräsident in Spreitenbach war: «Die Gegner haben uns gar nicht zugehört. Jetzt sollen sie Verantwortung übernehmen.» Schliesslich sei es einfacher, Nein-Sager zu mobilisieren, als jemand zu überzeugen.

Der Investor Credit Suisse liess verlauten, dass sie das Abstimmungsresultat zur Kenntnis nehmen, es zurzeit aber verfrüht sei, zum weiteren Vorgehen eine Aussage zu machen.

Sehr enttäuscht zeigte sich Gemeindepräsident Valentin Schmid. Man werde den Entscheid nun auch bei der Revision der Bau- und Nutzungsordnung einbringen müssen, die soeben gestartet habe. «Für lange Zeit wird ums Neumatt nun nichts passieren, auch wenn Spreitenbach eine gewisse Entwicklung machen muss.» Er gab ihm Anschluss an die Gemeindeversammlung seinen Rücktritt bekannt, der aber nichts mit dem Abstimmungsresultat zu tun habe. «Nach acht Jahren ist es Zeit für eine Veränderung», begründet er. Es ist vorgesehen, die Ersatzwahl am Wahltermin vom 17. Mai durchzuführen.

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