Gemeindepräsidentskandidat: «Spreitenbach muss den Aufschwung nutzen»

Seine Erfahrung als Verkehrsplaner will Vizepräsident Markus Mötteli für die Entwicklung seines Dorfs einsetzen.

Markus Mötteli (CVP) will starke Steuerzahler in die Gemeinde locken. Alexander Wagner
Markus Mötteli (CVP) will starke Steuerzahler in die Gemeinde locken. Alexander Wagner

Es ist nicht das erste Mal, dass Markus Mötteli (CVP) für das Gemeindepräsidium kandidiert. Der Spreitenbacher kämpfte vor acht Jahren bereits um das Amt. Der abtretende Gemeindepräsident Valentin Schmid (FDP) machte damals das Rennen. «Ich habe nicht damit gerechnet, dass sich diese Chance noch einmal ergibt», sagt der aktuelle Vizepräsident und Bauvorstand. Nichtsdestotrotz überlegte er sich diesen Schritt reiflich. «Ich habe mich mit meiner Frau beraten und abgeklärt, was sie davon hält», sagt Mötteli. Nicht nur ihre Unterstützung bewog ihn zur Kandidatur. «Der Zeitpunkt hat einfach gepasst. In meinem Geschäft konnte ich kürzlich zwei grosse Projekte abschliessen.» 

Mötteli arbeitet in einem Ingenieurbüro in Zürich Oerlikon. Er ist dort als Projektleiter für Verkehrsplanungen und für die IT-Infrastruktur der Firma verantwortlich. Für den Posten als Präsident müsste der studierte Bauingenieur seinen Beruf aufgeben. «Ich fühle mich fit und würde gerne die letzten Jahre meiner Arbeitstätigkeit der Politik widmen», sagt der 61-Jährige. Das heisse aber nicht, dass er, falls er gewählt würde, nur für eine Legislaturperiode bleiben wolle. «Ich habe nicht vor, mit 65 aufzuhören.» 

Unter seiner Leitung wurde das Schulhaus Hasel realisiert

Mötteli engagiert sich bereits seit sechs Jahren als Gemeinderat für die Ressorts Hoch- und Tiefbau. In dieser Zeit konnte er die Infrastruktur in Spreitenbach mitgestalten. Unter seiner Leitung wurde etwa das Schulhaus Hasel realisiert. Derzeit wird das Schulhaus Boostock erweitert und das Hallenbad saniert. Seit zwei Jahren amtet Mötteli zudem als Vizepräsident. «Ich bringe schon einiges an Erfahrung mit und bin mit vielen Projekten vertraut. Das spricht für mich», sagt der Vater dreier erwachsener Söhne. Ihm ist wichtig, dass er auch weiterhin zur Entwicklung des Dorfs beitragen kann. «Vor allem jetzt, wo mit dem Bau der Limmattalbahn die Post abgeht.» Das Projekt sorge für einen weiteren Entwicklungsschub. «Meine Kenntnisse aus der Verkehrs- und Raumplanung würde ich gerne einbringen», sagt Mötteli. Es ist ihm wichtig, dass nachhaltig gebaut wird. 

«Spreitenbach hat eine schwache Finanzkraft. Wir müssen den Aufschwung durch die Limmattalbahn nutzen und attraktiven Wohnraum entlang der Linie anbieten, der starke Steuerzahler ins Dorf bringt.» Künftig sei man noch weniger auf das Auto angewiesen, um von Spreitenbach nach Zürich zu gelangen. Die Gemeinde hat zum Teil immer noch mit einer negativen Aussenwahrnehmung zu kämpfen. «Die bringt man leider nicht von einem Tag auf den anderen weg. Ich empfehle jedem, vorbeizukommen und sich selbst ein Bild zu machen», sagt Mötteli.

Vereinsleben und Kulturen sieht er als Bereicherung

Ihm liegt Spreitenbach sehr am Herzen. «Wir haben alles, grossstädtische Gebiete, einen intakten Dorfkern und Naherholungsgebiete wie die Limmat oder den Franzosenweiher.» Zudem seien das Zusammenleben mit so vielen unterschiedlichen Kulturen und das reiche Vereinsleben eine Bereicherung.

Spreitenbach bedeutet für Mötteli Heimat. 1964 zog er im Vorschulalter mit seinen Eltern von Zürich in die Gemeinde. Er erlebte die Entwicklung des damaligen Bauerndorfs zur Agglomerationsgemeinde hautnah mit, sah, wie das Langäcker-Quartier entstand und wie das Shoppi und das Tivoli aus dem Boden schnellten. 

Anfang der 1990er-Jahre beschloss er, seiner Verbundenheit auch politisch Ausdruck zu geben, und trat der Schulpflege bei. Später war er überdies in der Finanz- und in der Baukommission tätig. Seit mehr als 20 Jahren weilt er zudem im Vorstand der CVP-Ortspartei. «Ich bin jemand, der keine Extrempositionen vertritt und auf der Suche nach vernünftigen Lösungen ist. Die CVP passt am besten zu mir», sagt Mötteli. 
Er ist zuversichtlich, dass er gute Chancen hat, die Wahl am 17. Mai für sich zu entscheiden. Beim Wahlkampf tatkräftig unterstützt wird er von seinem jüngsten Sohn. «Er studiert Kommunikation und hat mir schon einige Tipps geben können», sagt Mötteli. 
Kraft schöpft er auch aus seiner Ehe. Mit seiner Frau ist er schon beinahe 33 Jahre verheiratet. Beide verbindet die Leidenschaft zum Reisen. «Wir fahren seit 30 Jahren in unseren Ferien mit einem Campingbüssli durch ganz Europa.» Früher habe man den Süden mit den Kindern erkundet, heute entdecke er mit seiner Frau den Norden, sagt Mötteli.

Nach neun Jahren Pause kommt wieder ein Hund ins Haus

Eine weitere Familientradition ist das Halten von Hunden. «Wir kümmerten uns insgesamt 22 Jahre lang um je zwei Tiere, nun nach 9 Jahren Pause wird es wieder Zeit.» Ein schwarzer Labrador-Golden-Retriever-Mischling wird die Möttelis bald auf Trab halten. «Er ist am 15. März geboren und wir durften ihn schon zweimal beim Züchter besuchen», sagt Mötteli. Mit Spannung und Freude erwartet er nun also nicht nur die Ersatzwahl am 17. Mai, sondern auch die Ankunft seines neuen Hundes.

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