Aus einer schiefen Hütte wird ein neues Haus

Die Waldhütte steht schräg. Deshalb will sie die Ortsbürgergemeinde ersetzen. Derzeit liegt das Baugesuch auf.

Im Spreitenbacher Wald gibt es eine Waldhütte. Sie steht auf dem Weg zum Heitersberg und gehört der Ortsbürgergemeinde. Diese hat die Hütte 1968, also vor 50 Jahren, bauen lassen. 1987 wurde sie renoviert. In den 1990er-Jahren hat sich die Hütte als Folge von ergiebigen Niederschlägen abgesenkt. Um etwa 20 Zentimeter. Seither steht sie schräg.

Dagegen will die Ortsbürgergemeinde etwas tun. Da die Hütte nun sanierungsbedürftig sei, sei jetzt der Zeitpunkt für den Neubau gekommen, erklärt Gemeindepräsident Valentin Schmid, der auch den Vorsitz der Ortsbürgergemeinde innehat.

An der Ortsbürgergemeindeversammlung vom 20. November 2018 wurde den Bürgern das Projekt vorgelegt. «Der Holzbau weist mittlerweile erheblichen Sanierungsbedarf auf, so sind Fassade und Fenster wind- und wärmedurchlässig», geht aus dem Protokoll der Sitzung hervor. Auch der Estrichboden sei nicht isoliert, die Kaminanlage sanierungsbedürftig und die Elektroheizung entspreche nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Aus diesen Gründen hat die Bauverwaltung mit der Ortsbürgergemeinde verschiedene Möglichkeiten geprüft: «Die Hütte liegt in einem Rutschgebiet. Deshalb die Prüfung verschiedener Standorte»», sagt der stellvertretende Bauverwalter von Spreitenbach, André Wenzinger. Auch ein Gutachter aus Baden wurde beigezogen. «Wir sind aber zum Schluss gekommen, dass der aktuelle Standort der beste ist.» Dies wegen der Erschliessung und der Lage.

Daher wurde den Ortsbürgern diese Variante vorgeschlagen. Es gab keine Opposition. Der Verpflichtungskredit von 690000 Franken kam mit 66 zu 0 Stimmen durch. «Ich glaube, die Bevölkerung wird das sehr schätzen, dass auch in Zukunft im Wald Feste gefeiert werden können», sagte der Gemeindepräsident damals.

Nun liegt das Baugesuch auf. Die konkreten Pläne: «Die Waldhütte wird ganz zurückgebaut. Dies allerdings, ohne die Garagen des Forstamts zu beschädigen», erklärt Wenzinger. Parallel zur Garage werden Betonpfähle bis auf den darunterliegenden Fels gerammt und darauf eine Plattform montiert. Darauf wird die neue Waldhütte errichtet. Das Volumen des Gebäudes wird in etwa gleich bleiben. Auch an der Sitzplatzanzahl von 40 Plätzen wird sich nichts verändern.

Weil sich die Hütte im Wald und damit ausserhalb der Bauzone befindet, muss auch das Departement Bau, Verkehr und Umwelt über das Vorhaben informiert werden. «Das Amt wird Auflagen stellen. So müssen etwa die Brandschutzbewilligungen im Zusammenhang mit öffentlichen Gebäuden eingehalten werden», erläutert der stellvertretende Bauverwalter.

Das Baugesuch liegt noch bis 22. Oktober auf der Bauverwaltung Spreitenbach auf. Schmid erwartet keine Einsprachen: «Es ist der gleiche Standort und der gleiche Stil. Die Hütte wird sogar noch komfortabler sein.»

Sollte im Januar 2020 die Baubewilligung vorliegen, beginnen die Bauarbeiten im Juni 2020. Die neue Hütte soll bis im Februar 2021 fertig sein.

Weitere Artikel zu «Spreitenbach», die sie interessieren könnten

Spreitenbach24.04.2024

Primi Piatti für das Heim(at)gefühl

Sie sind zum Arbeiten oder auf der Flucht in die Schweiz gekommen: Seniorinnen und Senioren mit Migrationshintergrund. Die zunehmende Diversität stellt…
Spreitenbach17.04.2024

Wenn Verstand und Herz sich streiten

Spreitenbach17.04.2024

Verstopfte Leitungen

Abfälle, die in die Toilette geworfen und so ins ­Abwasser gespült werden, sorgen regelmässig für ­Verstopfungen.