Spielerisch grüner werden

Um die Bevölkerung für Natur- und Umweltthemen zu sensibilisieren und Littering entgegenzuwirken, führt die Gemeinde Neuenhof Umweltwochen durch.

«Was hat die Gemeinde am Limmat­ufer gefunden und eingesammelt?», lautet die vierte Frage des Natur- und Rätselspiels, das im Rahmen der Umweltwochen durch Neuenhof führt. Es ist einer von neun Posten, die Gemeindeangestellte auf der 4,5 Kilometer langen Strecke eingerichtet haben und die bis Ende Monat frei zugänglich sind. Auf spielerische Art will die Gemeinde die Bevölkerung zum Thema Natur und Umwelt sensibilisieren. «Ich habe das Gefühl, dass der Bezug und die Wertschätzung zur und für die Natur und die Umwelt verloren gegangen sind», sagt der Leiter der Bau- und Planungsabteilung, Daniel Lötscher, und fügt an: «Als ich heute Morgen um halb sieben durchs Dorf ging, lag viel Abfall herum.»

U-Boot, Flusspferd oder Schatztruhe

Abfall ist auch das, was bei Posten vier gesucht wird. «Wir haben den Abfall, der in einer Sommerwoche dem Limmatufer entlang durchschnittlich eingesammelt wird, ausgestellt», sagt er. Die Rätselbesucher erfahren dort, dass jede Woche einen Tag lang ein Werkhofmitarbeiter damit beschäftigt ist. Kostenpunkt für Arbeitsaufwand und Entsorgung: 35000 Franken pro Jahr. Wer das Rätsel lösen will, muss herausfinden, wie viele der 24 aufgezählten Sachen dort schon eingesammelt wurden. Autoreifen und -batterien, ein Fahrrad, ein Schlauchboot, einen Tresor, einen E-Roller und eine Pistole und eine Kaffeemaschine gehören genauso dazu wie Schuhe, Kleider und PET-Flaschen. Ob die Werkhofmitarbeiter auch ein U-Boot, ein Flusspferd und eine volle Schatztruhe fanden? Das müssen die Detektive selbst herausfinden.

Neophyten werden ausgestellt

Die Rätseltour ist nicht das Einzige, was an den Umweltwochen angeboten wird. Am ersten Maiwochenende fanden Nachtexkursionen statt, vom 13. bis 24. Mai werden auf dem Gemeindehausplatz Neophyten ausgestellt, am 24. und 25. Mai kann man sich beim Friedhof Papperich von Experten der Gemeinde zeigen lassen, wie ein Garten aussieht, der die Biodiversität fördert.

Auf Plakaten, Flyern und in persönlichen Gesprächen wird Eltern erklärt, warum auf Elterntaxis verzichtet werden soll und der Schulweg ein Erlebnis ist. Zudem sind seit Anfang Mai ausgesuchte Mülleimer mit von der Bevölkerung gestalteten Sujets aufgestellt.

Will Naturraum näherbringen

«Viele Gemeinden haben ein Problem mit Littering. Wir wollen jedoch nicht einfach Kübel aufstellen und den Abfall einsammeln, sondern der Bevölkerung den Naturraum näherbringen», begründet der Leiter der Bau- und Planungsabteilung das Engagement der Gemeinde.

Die Aktionstage wurden von einer Projektgruppe organisiert, die auf der Abteilung Bau und Planung, Schule, Jugendarbeit und Sozialdienst arbeiten. Das Logo, die Illustrationen und die Marke wurden von der Neuenhofer Agentur Köpflipartners AG entworfen, die auch die Infotafeln und Plakate gestaltet und produziert hat. «Damit der Grossteil der Bevölkerung Zugang zu den einzelnen Themen erhält, ist der Text auf der Homepage in den zehn Hauptsprachen abgebildet», sagt Markus Schifferle von Köpflipartners. Ob später noch weitere Aktionen durchgeführt werden, die Rätseltour verlängert wird, lässt die Gemeinde noch offen. «Es wird auch in Zukunft grosse Bemühungen zu diesem Thema brauchen. Wie viel und wann, werden wir nach Auswertung dieser Aktionswoche bestimmen.» Eine Übersicht über alle Anlässe, Informationen und Anleitung, Fragen und Erklärungen zum Natur- und Rätselspiel findet man unter natürlich-neuenhof.ch.

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