Mittagstisch von Montag bis Freitag

Die Schülerinnen und Schüler haben am Tag der offenen Tür 15000 Franken eingenommen. Damit wird nach den Sommerferien der Mittagstisch ausgebaut und von Montag bis Freitag angeboten.

Diese fünf Kinder servieren den anderen Mittagstischkindern das Essen.Fotos: bär

Diese fünf Kinder servieren den anderen Mittagstischkindern das Essen.Fotos: bär

Freude an den Einnahmen.

Freude an den Einnahmen.

Halb zwölf Uhr im Peterskeller in Neuenhof. Jasmine und Florence sitzen an einem Pult und verzieren farbige Blätter. Ein Bub hat sich Kopfhörer übergestülpt und hört Musik. Ein anderer sieht ihm dabei zu. Die zwei Betreuerinnen Sandra Marsicovetere und Ruth Frei tauschen Infos miteinander aus und in der Küche brätelt Monika Santner Knöpfli und dünstet Zwiebeln an. «Heute gibt es Spätzli, Zürigeschnetzeltes und Bohnen aus dem Garten», sagt die gelernte Köchin. Sie kocht jeden Donnerstagmittag für die rund 30 Kinder am Mittagstisch.

Ab dem neuen Schuljahr wird der Mittagstisch nicht mehr nur am Donnerstag angeboten, sondern bei genügend Anmeldungen an jedem Werktag. Eine Befragung der Eltern hat im Mai das Bedürfnis nach einem Mittagstischausbau bestätigt. Aus finanziellen Gründen hat man bisher darauf verzichtet. Weil es auch künftig nicht so aussieht, als ob die Gemeinde den Mittagstisch finanziell vermehrt unterstützen könnte, haben sich die Schüler nun selber geholfen und müssen nicht länger auf den Ausbau warten. Während der Themenwoche im April haben sie gebastelt, gekocht und gebacken und die Sachen am Tag der offenen Tür verkauft.

«Dabei haben wir insgesamt15000 Franken verdient, hinzu kommen 5000 Franken Sponsorengeld», freut sich Schulleiterin Renate Baschek. Mit dem Geld hat man nun ein finanzielles Polster, das die Betriebsaufnahme nach den Sommerferien ermöglicht. Zurzeit läuft noch eine Anfrage beim Bund, der sich allenfalls an den Kosten während der Einführungsphase beteiligt.

Für 8 Franken werden die Kinder über den Mittag mit einer gesunden Mahlzeit verköstigt und von 11 bis 14 Uhr betreut. Während man bereits genügend Betreuerinnen gefunden hat, sucht man noch Köchinnen oder Köche. «Es können auch Senioren sein, die Freude am Kochen haben», sagt Marsicovetere, die zusammen mit Frei die Leitung der Betreuerinnen übernimmt. Eine Ausbildung wird nicht gefordert, die Person muss aber in der Lage sein, in der Grossküche im Peterskeller alleine eine Mahlzeit für 30 bis 40 Schüler zuzubereiten. Die Arbeit wird mit einem bescheidenen Stundenlohn entschädigt. Die Schulleiterin ist auch offen für unkonventionelle Lösungen, die den sozialen Gedanken fördern. «Infrage kämen für mich auch arbeitslose Köche, eine Hauswirtschaftsklasse oder Lehrlinge eines Unternehmens, die Lust haben, für den Mittagstisch zu kochen», so Baschek.

Den Kindern ist es vor allem wichtig, dass es schmeckt. «Am liebsten esse ich Cordon bleu, das gab es schon ein paar Mal am Mittagstisch», sagt Oberstufenschüler Thomas. Er und sein Kollege Nico sind kurz vor zwölf eingetrudelt, während die jüngeren Schüler früher kamen. Kurz nach zwölf läutet eines der Mädchen eine Glocke. Die Kinder wissen, dass es nun Zeit fürs Essen ist. Als Auftakt zum Drei-Gang-Menü servieren fünf Kindern ihren Gspänli einen Salat. Danach wird es immer leiser im Peterskeller. Das Essen scheint zu munden.

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