Kinder dominieren das reformierte Pfarrhaus

Nachdem sich der Verein Kinderhort in Neuenhof im Sommer aufgelöst hat, betreuen nun Pädagogen der Kindertagesstätte «Wägwyser» im ehemaligen Pfarrhaus Klein- und Schulkinder.

Wickeltisch und Holzspielsachen.

Wickeltisch und Holzspielsachen.

Im Wohnzimmer der Kindertagesstätte: Geschäftsleiter-Ehepaar Matthias und Monika Margelisch, der reformierte Pfarrer Lutz Fischer-Lamprecht und die Kita-Leiterin Isabella Hunziker.Fotos: bär

Im Wohnzimmer der Kindertagesstätte: Geschäftsleiter-Ehepaar Matthias und Monika Margelisch, der reformierte Pfarrer Lutz Fischer-Lamprecht und die Kita-Leiterin Isabella Hunziker.Fotos: bär

Lesezimmer mit Ruhezone.

Lesezimmer mit Ruhezone.

Babyzimmer mit Krabbelmöglichkeit.

Babyzimmer mit Krabbelmöglichkeit.

Das farbig dekorierte Wohnzimmerfenster fällt schon von aussen auf. Die Vermutung, dass im reformierten Pfarrhaus Kinder leben, liegt auf der Hand. Und tatsächlich: Zwar sitzt an diesem Morgen auch der reformierte Pfarrer am Wohnzimmertisch, «doch ich bin nur wegen der Fotos hier», lacht Pfarrer Lutz Fischer-Lamprecht. Normalerweise dient der Raum als Mittagstisch für fünfzehn Kinder der Kita «Wägwyser». Seit vergangenem Herbst vermietet die reformierte Kirche das ehemalige Pfarrhaus der GmbH für Kinderbetreuung. «Wir brauchten das Pfarrhaus auf absehbare Zeit nicht mehr und suchten eine Möglichkeit, von der möglichst viele profitieren können», erklärt Fischer. Nachdem der Verein Tageshort das Angebot ausgeschlagen habe, sei man auf die Kita «Wägwyser» zugegangen, die bereits in Birmenstorf, Windisch, Basel Landschaft und -Stadt fünf Kindertagesstätten betreibt. Die ersten beiden Betriebsjahre vermietet die Reformierte Kirchgemeinde die Räumlichkeiten zu einem vergünstigten, danach zum normalen Mietpreis.

«Ohne diese Anfrage wären wir nicht nach Neuenhof gekommen, wir wollen keine künstliche Konkurrenz schaffen», sagt Geschäftsleiter Matthias Margelisch. Er ist ausgebildeter Sozialpädagoge und hat in Brugg und Spreitenbach Kindertagesstätten geleitet, bevor er sich mit seiner GmbH vor zehn Jahren selbstständig machte. Reich werden könne man mit einer Kindertagesstätte zwar nicht, «aber wir können davon leben und schaffen meistens eine schwarze Null.»

Der Wechsel von Objekt- zu Subjektfinanzierung, mit der der Neuenhofer Verein Tageshort seine Schliessung unter anderem begründet hatte, sei in seinen Augen kein Nachteil – im Gegenteil: «Die Eltern können aussuchen, was zur Qualitätssteigerung führt», so Margelisch. «Davon profitieren schlussendlich die Kinder», sieht Isabella Hunziker den Vorteil dieses natürlichen Konkurrenzdrucks. Die gelernte Kleinkindererzieherin, heute Fachfrau Betreuung genannt, hat die Kita in Windisch geleitet, bevor sie nach Neuenhof beordert wurde. Mit den bisher 15 Kindern zwischen 2 und 11 Jahren ist die Kita «Wägwyser» in Neuenhof noch längst nicht ausgebucht, zumal man ab Sommer 20 zusätzliche Hortplätze für Schulkinder anbieten will. In altersgetrennten Gruppen sollen dann Säuglinge bis 12-Jährige auf zwei Stockwerken betreut werden. Hunziker freut sich darauf: «Die Arbeit mit den Kindern ist sehr abwechslungsreich, kein Tag ist wie der andere.»

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