Fünf Männer holen im Spital Essen für Pflegebedürftige
Fünf Männer holen im Kantonsspital Baden Essen und Wäsche für die Bewohner der Pflegewohnungen im Alterszentrum Sonnmatt.

Montagmorgen, zehn Uhr. Mario Felber kommt nach seinem viertelstündigen Marsch von zu Hause in der Alterssiedlung Sonnmatt an, holt bei der Verwaltung die Schlüssel und belädt den weissen Lieferwagen mit Säcken schmutziger Wäsche und sauberem Geschirr und Besteck. Dann steigt er ins Auto und fährt ins Kantonsspital Baden, wo er in der Wäscherei und Küche das Material zurückgibt, frisches Essen und saubere Wäsche holt und wieder nach Neuenhof bringt. Es ist das Mittagessen der 24 Bewohner in den Neuenhofer Pflegewohnungen, das im Steamer der Alterssiedlung vor dem Servieren aufgewärmt wird.
«Darunter sind viele Spezialmenüs wie etwa Diätkost, püriertes oder angereichertes Essen sowie Dialysemenüs», sagt Astrid Hutzli, Verwalterin der Alterssiedlung Sonnmatt. Mario Felbers Aufgabe ist für den Moment erledigt, er geht zu Fuss nach Hause und kommt um 16 Uhr wieder zurück. Das mittlerweile gewaschene Geschirr lädt er wieder ins Auto, um es im Kantonsspital abzuliefern und das Abendessen für die Pflegebedürftigen abzuholen. Wenn nötig, transportiert er auch Sauerstoffflaschen hin und her. Eine Woche lang ist er täglich rund dreieinhalb Stunden freiwillig für die Bewohnerinnen und Bewohner in der Pflegeabteilung unterwegs, dann ist Dienstwechsel. Fünf pensionierte Männer teilen sich die Arbeit. «Wir wären froh, es wären noch ein, zwei Personen mehr bereit, sich an diesem Fahrdienst zu beteiligen, sodass wir pro Quartal nur zweimal eine Woche Einsatz hätten», sagt Sepp Gut. Er leistet diesen freiwilligen Fahrdienst seit 9 Jahren und ist damit zurzeit Dienstältester. «Auch Frauen sind willkommen, wenn ihnen das Herumtragen nicht zu schwerfällt.»
«Mir geht es gut und ich tue gerne etwas für andere Menschen, denen es nicht so gut geht», begründet Walter Kuprecht sein freiwilliges Engagement. Das sehen auch die anderen vier Männer so und ergänzen, dass sie dank dieser sinnvollen Aufgabe Abwechslung hätten und unter die Leute kämen.
Die Suche nach freiwilligen Fahrern gestalte sich jedoch immer schwieriger, sagt Verwalterin Hutzli. Das Spezialessen für die Pflegebedürftigen im Restaurant der Alterssiedlung selber zu kochen, sei aber aus Platzgründen nicht möglich. «Sowohl fürs Kochen wie fürs Waschen fehlt uns die Infrastruktur und das Personal.» Seit der Inbetriebnahme der Alterssiedlung arbeitet man deshalb mit dem Kantonsspital zusammen. Der Transport wurde immer von freiwilligen Fahrern übernommen und Hutzli will – auch aus Kostengründen – den Fahrdienst so lange wie möglich aufrechterhalten. Noch ist das dank den fünf Männern möglich, von denen jeden Tag einer pünktlich um zehn Uhr morgens in der Alterssiedlung Sonnmatt bereitsteht und anpackt.
Infos oder Anmeldung zum Fahrdienst bei Astrid Hutzli unter Tel. 0564063882.