Frühere Grabräumung erwünscht

Alle zwei Jahre werden auf dem Friedhof Papprich Grabfelder entfernt. Für Angehörige mit schlechtem Gesundheitszustand und solche, die weit entfernt wohnen, ist das oftmals eine Erleichterung.

Auf dem Friedhof Papprich werden im Herbst mehrere Grabfelder geräumt. (rfb)
Auf dem Friedhof Papprich werden im Herbst mehrere Grabfelder geräumt. (rfb)

Im Herbst werden auf dem Friedhof Papprich in Neuenhof verschiedene Grabfelder geräumt, wie die Gemeinde kürzlich in der Limmatwelle vermeldete. «Ein Dreivierteljahr vorher machen wir bereits auf dem Friedhof, in Zeitungsinseraten und Meldungen auf der Gemeindewebsite darauf aufmerksam», sagt die Leiterin des Bestattungsamts Simone Wirz. Die Hinterbliebenen direkt anzuschreiben, sei schwierig, da die Kontakte von damals oftmals nicht mehr aktuell seien.

Denn: Die Grabesruhe endet laut Bestattungs- und Friedhofsreglement der Gemeinde Neuenhof nach 25 Jahren. Bei Familiengräbern, die jedoch seit einigen Jahren nicht mehr angeboten werden, sind es 50 Jahre. «Grabräumungen finden jedoch nur alle zwei Jahre in ungeraden Jahren wie 2023, 2025 oder 2027 statt. Das heisst, dass manche Gräber auch erst nach 26 Jahren entfernt werden», erklärt Wirz. Wenn vorgesehen ist, ein Grab bereits vor 25 Jahren zu räumen, klärt die Gemeinde dies mit den Angehörigen ab und holt sich ein schriftliches Einverständnis. «Wir achten auf ein schönes Erscheinungsbild des Friedhofs.» Einzelne Gräber würden nicht geräumt, sondern nur ganze Felder oder Reihen. «Es gibt Hinterbliebene, die sogar froh sind, wenn die Räumung früher erfolgt. Manchmal kontaktieren diese uns auch mit der Bitte, das Grab vor Ende der Grabesruhe zu räumen», so Wirz. Das habe oft mit dem gesundheitlichen Zustand der Angehörigen zu tun. «Sie sind nicht mehr in der Lage, das Grab zu betreuen. Manchmal leben die Kinder der Verstorbenen auch im Ausland und können sich ebenfalls nicht darum kümmern. Sie beauftragen dann oft einen Gärtner.»

Die frühe Meldung gibt den Hinterbliebenen Zeit, Grabschmuck oder die Grabsteine privat zu entfernen. «Es gibt vereinzelt Leute, die den Grabstein behalten wollen. Das können sie mit einem Bildhauer organisieren», sagt Wirz. Oftmals sind es aber persönliche Gegenstände wie zum Beispiel Engelsfiguren, die bis Ende August abgeholt werden. Im September findet die Entsorgung statt. Grabmäler- und -platten und die Bepflanzung kommen weg. Erdbewegungen, also Ausgrabungen, fänden keine statt. Die Räumung sei nur oberflächlich, betont Wirz. Grösstenteils seien die sterblichen Überreste nach dieser Zeit zersetzt. Auf der leer werdenden Fläche wird Rasen ausgesät. Beigesetzt wird dann aber nicht sofort wieder. Wirz sagt: «Unser Friedhof ist genug gross, sodass diese Flächen erst wieder in 10 oder 15 Jahren genutzt werden.»

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