«Es war eine tolle Zeit in dieser Gemeinde»
Nach 25 Jahren in der Finanzverwaltung geht Willy Krüttli bald in Pension. In der Limmatwelle blickt er zurück auf die eindrücklichsten Momente.

Die kahlen Gänge und hellen Räume des Gemeindehauses Neuenhof waren ein Vierteljahrhundert lang sein zweites Zuhause. Jetzt geht Willy Krüttli in Pension. Nach 25 Jahren auf der Abteilung Finanzen – er hat bis 2001 auf der Finanzverwaltung gearbeitet und ist anschliessend zum Leiter Finanzen gewählt worden – wird er bald frühpensioniert. Dem Moment des Abschieds sieht der 63-Jährige mit gemischten Gefühlen entgegen. «Nicht mehr dazuzugehören und nicht mehr mit diesem Team zu arbeiten, wird mir am Anfang schwerfallen. Trotzdem freue ich mich auf die neu gewonnene Freizeit», so Krüttli. Er startet diese mit einem Kochkurs und wird dann viel Zeit mit seiner Frau in der gemeinsamen Ferienwohnung in Flims-Laax verbringen. «Aktivitäten wie Wandern und Skifahren muss man machen, solange man noch kann», sagt er.
Deshalb war für Krüttli schon lange klar, dass er sich spätestens mit 63 Jahren frühpensionieren lassen wolle. Ursprünglich hatte Krüttli die kaufmännische Ausbildung gemacht. Nach einer Anstellung in der Gemeinde Zufikon wechselte er im Jahr 1987 zu Neuenhof – und blieb. Besonders die Vielfältigkeit des Berufes sagt ihm zu: «Für mich gibt es keine schönere Anstellung als diejenige im öffentlichen Dienst.» Auch die Zusammenarbeit im Team hat laut Krüttli immer gut funktioniert. «Wir haben in der Gemeinde Neuenhof ein absolut grossartiges Klima. Das ist im ganzen Haus spürbar.» Sein Nachfolger könne ein intaktes Team übernehmen und Teil einer gut funktionierenden und fortschrittlichen Gemeinde sein. «Auch wenn die finanzielle Situation besser aussehen könnte.» Genau das könne aber auch den Reiz ausmachen, denn: «Aus dem Vollen schöpfen ist einfach, aus wenig viel machen, nicht.» Genau das hatte Krüttli als Projektleiter beim geplanten Zusammenschluss Baden-Neuenhof versucht. Dass Baden damals negativ entschied, überraschte ihn sehr: «Die Enttäuschung sitzt auch heute noch tief.» Trotzdem bezeichnet er die Zeit als Projektleiter als Highlight seiner Karriere. «Es war sehr interessant, an vorderster Front mitzumachen und Freundschaften zu knüpfen.» Einen zukünftigen Zusammenschluss mit einer Anrainergemeinde könnte sich Krüttli gut vorstellen. Die Rahmenbedingungen hätten sich dank der Gemeindereform ins Positive geändert. Diesen wird Krüttli jedoch nicht mehr aktiv mitgestalten: Seine Nachfolge war durch Thilo Zink bereits geregelt, doch als dieser unerwartet abtrat, sprang Krüttli kurzerhand ein: «Ich zögerte keine Sekunde, als diese unvorhergesehene Situation eintrat. Ich hatte eine tolle Zeit in dieser Gemeinde und fühlte mich auch verpflichtet, zu helfen.»