«Es ist ein Campus entstanden»

In drei Monaten ist die Schulanlage Neuenhof bezugsbereit. Schon jetzt ist die neue Aula ein Blickfang.

Wie ein Vorhang: Die Fassade der Aula ist einzigartig und ein Aushängeschild für die Gemeinde. Barbara Scherer

Wie ein Vorhang: Die Fassade der Aula ist einzigartig und ein Aushängeschild für die Gemeinde. Barbara Scherer

Schulhaus Schibler. bsc

Schulhaus Schibler. bsc

Der Geruch von Beton liegt in der Luft. Noch blitzen rote Ziegelsteine unter der weissen Farbe hervor. Doch bereits in drei Monaten gehen die ersten Schüler hier ein und aus: Der Umbau der Schule Neuenhof setzt zum Endspurt an. «In der Aula und dem Schulhaus Schibler werden momentan die letzten Innenausbauten getätigt», sagt Sandra Hegnauer, projektleitende Architektin der Waeber/Dickenmann Partner AG, Zürich.

Seit 2014 wird die Schulanlage erweitert und erneuert. Bereits fertig ist das Alte Schulhaus. Dort werden seit rund einem Jahr Schüler unterrichtet. Dabei musste das 1911 erbaute Gebäude komplett renoviert werden. «Es war eine Herausforderung. Denn das Haus mit seinem geschichtlichen Hintergrund ist schützenswert», so Hegnauer. An der Fassade ist deshalb nichts geändert worden. Innendrin wurde das Schulhaus saniert und mit neuster Technik ausgestattet. «Die Struktur des Gebäudes war gut. Es mussten aber elektrische sowie sanitäre Installationen und eine Lüftung integriert werden. Man könnte von einer Symbiose zwischen Neu und Alt sprechen», sagt Hegnauer.

Ebenfalls eine Herausforderung stellte das Schulhaus Schibler dar: Von 50 auf 100 Meter ist das Gebäude gewachsen. Links und rechts des alten Hauses wurde angebaut. «Das Schulhaus ist gesamt- erneuert und in den Neubau integriert worden», erklärt Hegnauer. Tatsächlich ist die alte Gebäudestruktur kaum mehr zu unterscheiden von den Anbauten. Zudem ist das Schulhaus Schibler jetzt erdbebensicher. Allgemein hat das neue Gebäude viel zu bieten: 22 Klassenzimmer, neun Gruppenräume, ein Informatikraum und zwei Küchen. Auch eine Liftanlage darf in dem mehrstöckigen Gebäude nicht fehlen. Spezielle Deckenplatten sorgen zudem in Zukunft für eine gute Akustik in den Räumen. «Jetzt hallt es in den Klassenräumen nicht mehr», sagt Hegnauer.

Neben einem grosszügig ausgebauten Schulgebäude erwartet die Schüler nach den Sommerferien eine brandneue Aula. Diese bietet Platz für rund 400 Personen. Dort wird in Zukunft auch der Mittagstisch stattfinden. Wobei der Saal auch für externe Veranstaltungen gemietet werden kann. Bereits von Weitem zieht der graue Neubau den Blick auf sich: Im richtigen Licht wölbt sich die Fassade wie ein Vorhang. «Das Ziel war es, dem Gebäude einen Wiedererkennungswert zu geben», erklärt Hegnauer und fügt an: «Diese Fassade ist einmalig. Es gibt sie nur in Neuenhof.»

Im September soll das umfangreiche Schulprojekt offiziell eingeweiht werden. «Bis jetzt ist es eine Bravourleistung der Planer, Bauherrschaft, Unternehmer und Handwerker gewesen, dass das Bauvorhaben innert der vorgegebenen Zeit fertiggestellt werden kann», sagt Peter Richiger, Projektleiter Schulbauten. Ursprünglich hätte die Bauzeit ein Jahr länger dauern sollen. Doch der Gemeinderat hat aus finanzpolitischen Gründen beschlossen, dem Projekt weniger Zeit zu geben. Trotzdem hat alles geklappt. «Das liegt sicher auch daran, dass die Planung sehr gut abgestimmt war», so Richiger.

Einfach sei es aber nicht immer gewesen: Rund 800 Schüler mussten auf die Hälfte der Schulräume verteilt werden. «Möglich war das nur, weil auf allen Ebenen am gleichen Strick gezogen wurde.» Für die moderne Schulanlage hat manch einer auf die Zähne gebissen: Über den Baulärm haben sich weder Schüler noch Lehrer gross beklagt. Und selten sei ein Kind auf der falschen Seite der Baustelle gefunden worden.

Gesamthaft hat die neue Schulanlage rund 28 Millionen Franken gekostet. Dabei sind mehr als ein paar neue Schulgebäude entstanden – Sandra Hegnauer: «Es ist ein Campus entstanden.»

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