Er produziert den besten Most der Region

Am Aargauer Qualitätswettbewerb für Süssmost hat Herbert Wohlgemuth 19 von 20 Punkten geholt.

Herbert Wohlgemuth <em>zeigt sein goldenes Diplom. Im Hintergrund: die Mostpresse.</em><em>Rahel Bühler</em>
Herbert Wohlgemuth <em>zeigt sein goldenes Diplom. Im Hintergrund: die Mostpresse.</em><em>Rahel Bühler</em>

Herbert Wohlgemuth, grauer Pullover, schwarze Haare, sitzt am Holztisch vor seinem Bauernhof in Neuenhof. Vor sich ein Glas Apfelwein. Neben ihm ein weisser Bilderrahmen mit goldenem Papier: sein Diplom. Er hat es vom Verband der Aargauer Obstveredler für seinen Süssmost erhalten. Beim «Aargauer Qualitätswettbewerb für Süssmost» hat er heuer 19 von 20 möglichen Punkten erreicht.

Zugegeben: «Aargauer Qualitätswettbewerb für Süssmost» geht einem nicht so einfach über die Lippen. Das Prinzip hinter dem Wettbewerb hingegen ist simpel: Jeder Süssmostproduzent aus dem Aargau kann eine Saftprobe einschicken. Eine Jury vom Obstveredler-Verband bewertet sie und vergibt Punkte. Sie bewertet Geschmack, Harmonie, Geruch, Aroma und Aussehen und verteilt goldene, silberne und bronzene Medaillen.

Seit 1990 produziert Wohlgemuth Süssmost. Pro Jahr durchschnittlich 20000 Liter. Im vergangenen Herbst hat er mit 38000 Litern den Rekord gebrochen. «2017 sind wegen dem Frost viele Früchte kaputtgegangen», erinnert sich der Neuenhofer. Deshalb konnte er 2018 viel mehr Äpfel ernten.

Mit der Ernte beginnt er zwischen Mitte August und Anfang September. Die abgelesenen Äpfel verkauft er als Tafeläpfel. Die heruntergefallenen werden laufend zu Süssmost verarbeitet. «Je reifer die Äpfel sind, desto besseren Most gibt es», sagt Wohlgemuth. Faule Äpfel sortiert er konsequent aus: Sie verringern die Qualität des Mostes. «Der Most soll den Leuten guttun», sagt der 58-Jährige. Zu Ende ist die Ernte-Saison Anfang November. Wohlgemuth ist zu 80 Prozent als Servicetechniker angestellt. Während der Obstsaison arbeitet er auch an seinem freien Tag und den Wochenenden. Wohlgemuth und seine Helfer sortieren, waschen und pressen die Äpfel mit einer Mostpresse. Der Saft wird im Anschluss über Nacht gelagert und in Flaschen abgefüllt.

Zu Wohlgemuths Bauernhof gehören 40 Hoch- und 500 Niederstammbäume. Gravensteiner, Boskop oder Braeburn sind darunter. Auch Birnen fügt er seinem Most bei. «Die Vielfalt der Sorten gibt guten Most.» Auch qualitativ ausgereifte Früchte führen laut Wohlgemuth zu einem guten Resultat.

Zu seinen Kunden gehören diverse Bauernhöfe aus der Region, Einzelpersonen und das Kantonsspital Baden. Er verkauft seine Produkte ausschliesslich über den hofeigenen Laden.

2016 hat Wohlgemuth eine erste Saftprobe eingeschickt. Schon damals hat er eine goldene Auszeichnung erhalten. Nach zwei Jahren Pause wollte er es 2018 wieder wissen. «Die Auszeichnung erfüllt mich mit Freude und Stolz», meint Wohlgemuth und trinkt einen Schluck Apfelwein.

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