Ball ist abgesagt
Die Chlausgesellschaft sagt den diesjährigen Kinder- und Chläusliball aufgrund der Pandemie ab. Die Mitglieder hoffen, stattdessen im Sommer ein Fest durchführen zu können.

«Wir müssen vernünftig sein», begründet Hardy Wiederkehr, Präsident der Chlausgesellschaft Neuenhof, den Entscheid, die Fasnachtsfestivitäten abzusagen. Bei rund 200 Kindern plus deren Eltern und Bekannte müsse trotz 2G eine Maskenpflicht herrschen, was weder die Kinder noch die Eltern begeistern würde, so Wiederkehr. Dieser Entscheid fiel den Organisatoren alles andere als leicht. 2009 hatten die Chlausgesellschaft und der Elternverein zusammengespannt und den Kinderball vor dem Aus gerettet. Zuvor hatte sich die Gugge aufgelöst, die den Anlass vorher jahrelang durchgeführt hatte. «Die Narrenzeit im Dorf soll nie aussterben», sagte Wiederkehr damals. Nachdem Corona der Durchführung schon letztes Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, wiederholt sich die Situation auch dieses Jahr.
Für die Chlausgesellschaft bedeutet dieser Entscheid auch die Einbusse von finanziellen Mitteln für andere Projekte. «Wir haben auf jeden Fall mehr Ausgaben als Einnahmen momentan.» Wenn das so weitergehe, müsse man mit der Gemeinde und den Sponsoren Rücksprache halten, so Wiederkehr.
Schafe und Silvester-«Klöpferei»
Bereits das Christbaumverbrennen am Dreikönigstag konnte nicht durchgeführt werden. Als einzige Vereinsaktivität konnte die Adventskrippe aufgestellt werden. Statt Tiere aus Holz stehen in der Weihnachtskrippe in Neuenhof echte Schafe. Am 7. Januar wurde die Krippe planmässig abgebaut. Hardy Wiederkehr freute sich über viele positive Rückmeldungen. Negative gab es nur eine: «Wir bekamen eine Mail, dass wir die Schafe aufgrund der Feuerwerke über Silvester doch bitte woandershin bringen sollen», erzählt Wiederkehr. Nach verschiedensten Abklärungen mit Bauern konnte man allerdings schnell feststellen, dass den Schafen die «Klöpferei» nichts ausmache.
Sorgen ade – Feste olé
Hardy Wiederkehr freut sich auf die Zeit, wenn Corona Geschichte ist, und hat auch schon eine Idee für den Sommer: «Wenn im Sommer dann vielleicht alles vorbei ist, könnten wir zum Beispiel ein Waldfest planen.» Er denke, dass der Anlass am Abend für die Erwachsenen und am Tag darauf auch für deren Kinder zugänglich sein könne. Ein Fest mit Livemusik und ohne Coronasorgen. So kann man den Verlust der diesjährigen Fasnacht vielleicht ein bisschen besser verschmerzen.