Das letzte Wort

Sie strahlen um die Wette, geben sich bürgernah, unabhängig oder engagiert. Manche laden zum Filmabend, andere zum «Meet and Greet». Richtig – die Wahlplakate hängen wieder. In exakt 38 Tagen wird abgestimmt.

Der erste Wahlgang der Gesamterneuerungswahlen der Behörden findet in allen fünf Limmatwelle-Gemeinden am 28. September statt. Am Freitag lief die Anmeldefrist ab. Für die 27 Sitze in den 5 Gemeinden bewerben sich 31 Männer und 5 Frauen. Der jüngste Kandidat wird 18, der Älteste ist 50 Jahre älter. Mit 13 Personen sind die meisten parteilos, gefolgt von der Mitte (7), FDP (6), SP und SVP (je 3), GLP (2) sowie EVP und WettiGrün (1). In Wettingen und Neuenhof endet die mehrere Jahrzehnte dauernde Ära der Mitte-Partei, den Ammann zu stellen.

In Neuenhof stellt die Mitte nicht nur keine Kandidaten fürs Ammannamt, sondern gar keine. Überhaupt stellen sich für die 5 Sitze nur 4 Männer zur Verfügung – fürs Ammann- und Vizeamt überhaupt niemand. Petra Kuster Gerny, die seit 16 Jahren im Gemeinderat sitzt, zuletzt als Vize, tritt nicht mehr an. Nicht wegen Amtsmüdigkeit, sondern weil sie angefeindet werde, wie sie sagt: «Mein Ruf wird ruiniert, es werden Unwahrheiten erzählt. Mit dem Nichtantreten will ich eine Schlammschlacht verhindern und Neuenhof die Möglichkeit für einen Neuanfang geben.» Verhindern kann sie die Schlammschlacht allerdings nicht. Die Neuenhofer Politiker stehen längst mittendrin. Sie begann vor mehr als 6 Jahren, als sich der Gemeinderat zerstritt und die damalige Frau Ammann Susanne Voser zurücktrat. Ob sie endet, wenn sowohl der Ammann als auch Frau Vize nicht mehr antreten? Ich bezweifle es. An der Gemeindeversammlung wurden weitere Rücktritt gefordert. Im Wahlkampf auf Plakaten zu lachen und Versprechen zu machen, ist einfach, die Umsetzung alles andere. Feedback an:

melanie.baer@chmedia.ch

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