«Das Letzte Wort»

Gaby Kost, freie Mitarbeiterin Limmatwelle

Fasnachtfan oder -muffel? Ganz klar Fan, und wie! Gerne erinnere ich mich an die Narrenzeit in der Badener Altstadt während der Kindheit. Obwohl erwartet, erschrak ich jedes Mal, wenn der laute Böllerschuss am Schmutzigen Donnerstag um 18 Uhr auf dem Schloss Stein abgefeuert wurde und somit der Startschuss zur närrischen Zeit gegeben war. Aufgewachsen in einer fasnachtaktiven Familie war es durchaus normal, dass das Gesicht geschminkt sowie das Kostüm und die Konfetti bereit waren. Der Fasnachtvirus wurde also wie selbstverständlich an die nächste Generation weitergegeben.

Einmal vom Fasnachtfieber befallen, begleitet dich der Virus durchs ganze Leben. Jedes Jahr klügelten wir in Gruppen bereits Monate vorher an einem aktuellen Thema herum und versuchten, die Ideen umzusetzen. Kleben, nähen und malen war angesagt. Oft waren die Masken und die Kopfbedeckungen schlussendlich grösser, als uns lieb war. Beim Thema Expo.02 nahmen unsere Teammitglieder damals zum Beispiel mit einem Monolith auf dem Kopf an den Maskenbällen teil. Wir waren heilfroh, als es endlich Mitternacht war, denn dann ist jeweils die Prämierung und somit die Demaskierung.

Die Ansteckung nimmt seinen Lauf. Nach jahrelanger Tätigkeit in der Jury und im OK der Wettinger Kinderfasnacht lief ich letztes Jahr wieder mit der Familie am Kinderumzug mit; als Räuber Hotzenplotz, der vom kleinen, als Polizist verkleideten Enkel an einer Kette durch die Strassen gezogen wurde. Und seit Wochen basteln nun die infizierten Kinder und Kindeskinder in einer ebenfalls vom Virus befallenen Gruppe an einer ausgeklügelten Idee, um das Ergebnis an den schönsten Tagen der fünften Jahreszeit zu präsentieren. Es lebe die Fasnacht!

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