Partyraum als Kinderhort

Der Gemeinderat hat alles für die schulergänzende Betreuung in Killwangen aufgegleist. Die zuständige Gemeinderätin Christine Gisler verrät die Details und wann es so weit ist.

Im Werkgebäude wird spätestens nächstes Jahr eine schulergänzende Betreuung angeboten. Melanie Bär

In Killwangen fehlt es an schulergänzender Betreuung für Kindergartenkinder und Primarschülerinnen und Primarschüler. Das hat eine im Juni durchgeführte Umfrage bei Killwangener Eltern ergeben. Rund 40 Kinder und ihre Familien würden von einem solchen Angebot profitieren. Für die zuständige Gemeinderätin Christine Gisler (parteilos) ist es daher dringend nötig, zu handeln.

«Auch an Neuzuzügeranlässen ist die Kinderbetreuung immer wieder Thema. Es entspricht dem heutigen Zeitgeist, dass schulische Tagesstrukturen angeboten werden, selbst wenn wir eine kleine Gemeinde sind», findet Gisler. Die Generation mit der Frau, die zu Hause auf die Kinder schaut, gebe es nicht mehr. «Frauen wollen oder müssen heutzutage berufstätig sein und wir sollten sie dabei unterstützen», so die Gemeinderätin. Aktuell gibt es im Dorf montags, dienstags und donnerstags einen Mittagstisch.

Werkhofsaal wurde als Standort auserkoren

Nach intensiver Suche hat Gisler nun einen passenden Standort für die Tagesstrukturen gefunden. Es ist der Werkhofsaal im ersten Stock des ehemaligen Feuerwehrgebäudes an der Brühlstrasse 2, der derzeit als Partyraum gemietet werden kann. Benutzt wird der Raum auch von der Volkshochschule, die darin Yoga unterrichtet, und von einer privaten Mieterin, die Turnen anbietet. Diese müssen für das Angebot nun weichen. «Ich verstehe, dass das bei den Betroffenen keine Freude auslöst, doch für uns haben die 40 Kinder Priorität», sagt Gisler.

Im Vorraum des Saals befindet sich eine grosszügige Küche mit Kühlschrank und Abwaschmaschine. Überdies gibt es einen separaten Raum als Rückzugsort für die Kinder. Nicht nur diese Annehmlichkeiten haben Gisler überzeugt. «Der Saal ist schnell verfügbar und die günstigste Lösung.» Die Gemeinderätin erwog auch eine Variante mit Containern. «Wegen der Kosten für den Installationsaufwand kam diese aber nicht in Frage.»

Kinderkrippe aus Spreitenbach übernimmt Aufgabe

Wer die schulergänzende Betreuung übernimmt, ist auch schon klar. Gisler konnte die Kinderkrippe Elements4kids aus Spreitenbach dafür verpflichten. Deren Mitarbeitende werden die Leitung der Tagesstrukturen in Killwangen übernehmen. «Das Team hat einen super Eindruck gemacht und viele Kinder aus Killwangen gehen dort bereits in die Kita und sind mit den Mitarbeitenden vertraut», erzählt Gisler. Zum Angebot gehört neben Hausaufgabenhilfe und Mittagsbetreuung auch die Frühbetreuung vor dem Unterricht oder die Betreuung nach Unterrichtsende bis 18 Uhr. Überdies wird auch eine Ganztagesbetreuung während rund acht Ferienwochen angeboten. Der derzeitige Mittagstisch und die Helfenden werden laut Gisler in die neuen Tagesstrukturen integriert.

Der Gemeinderat wird für die Umnutzung des gemeindeeigenen Werkhofsaals demnächst ein Baugesuch einreichen. Das Ziel ist, mit dem Angebot bald zu starten. Gisler sagt: «Am besten so schnell wie möglich, ganz sicher aber im ersten Quartal des nächsten Jahres.»

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