Zwei Abschiede und ein Neuanfang
WEitere Themen
An der letzten Gemeindeversammlung der Amtsperiode gab es neben der Budgetgenehmigung mehrere Verabschiedungen.
Mit nur drei Haupttraktanden – Budget, zwei Kreditabrechnungen und Einbürgerungen – hätte man eine kurze Gemeindeversammlung erwarten können. Erst recht, nachdem der Gemeinderat den umstrittenen Budgetposten von 800000 Franken als ersten Kostenanteil für die Sanierung und die Neugestaltung der Landstrasse und den Kreditantrag für den Ersatz der Ölheizung in Schul- und Gemeindeliegenschaften zurückgezogen hatte. Der Widerstand und die finanzielle Tragweite seien zu gross, man wolle den Kredit unter separatem Traktandum nochmals zur Diskussion stellen, begründete Gemeinderat Lukas Wopmann (Mitte).
Kurz wurde es trotzdem nicht. Zweieinhalb Stunden diskutierten die 140 Anwesenden. «Viel zu lange, mit Inbrunst und teilweise mit erheblicher Inkompetenz wurde um Kleinigkeiten wie eine Lohnsumme von wenigen 1000 Franken auf der Bauverwaltung oder Stellenprozente gestritten – angesichts der möglichen Auswirkungen aufs Budget geradezu ein Musterbeispiel dafür, wie sehr ineffiziente Basisdemokratie nerven kann», kommentiert der ehemalige Journalist und Würenloser Peter Früh in seiner Berichterstattung im Würenlos-Blog «wuerenblicker».
Stromtarif gab zu reden
Tatsächlich: Die Budget-Diskussion dauerte anderthalb Stunden, mehrere Anträge sorgten für Verwirrung. Bezüglich Netznutzungsentgeld wurde in den Raum gestellt, dass Einwohner nicht automatisch vom tieferen Strompreis profitieren. Auf Nachfrage der Limmatwelle im Anschluss an die Versammlung dementierte Richard Weber von den Technischen Betriebe Würenlos (TBW): «Alle Kunden profitieren vom günstigeren Tarif. Dies ist schon seit 2021 so.» Die Technischen Dienste Würenlos könnten Apparate wie Wärmepumpen und Elektroboiler der Kunden netzdienlich steuern.
Von all den Anträgen stimmte der Souverän schliesslich lediglich der Streichung der Signaletik im Gemeindehaus (25000 Franken) sowie der Zierleisten im Eingang der Zentrumsscheune (8300 Franken) zu. Zur Entlastung des Budgets führten allerdings vor allem die Kosten der Landstrasse (800000 Franken), die der Gemeinderat zu Beginn der Sitzung zurückgezogen hatte. Das Budget 2026 weist neu einen Finanzierungsfehlbetrag von 39000 Franken auf und wurde mit drei Gegenstimmen klar angenommen. Der Steuerfuss bleibt bei 97 Prozent, der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei knapp 98 Prozent und die Verschuldung pro Einwohner beträgt knapp 500 Franken.
Alterszentrum Unter «Verschiedenes» informierte Gemeinderat Consuelo Senn (FDP), dass eine Arbeitsgruppe weiterhin überprüft, ob sich das Gebiet «Grund» und «Wiemel» als Standort fürs Alterszentrum eignet. Anfang nächstes Jahr will sie eine Empfehlung abgeben. Zudem informierte der Präsident der Alterszentrum Würenlos AG, Matthias Rufer, dass die Aktivitäten und Ausgaben der Aktiengesellschaft heruntergefahren wurden und keine Verschuldung vorliegt. An der nächsten Generalversammlung im April wird informiert, wie es mit der AG weitergeht, eine allfällige Auflösung ist eine Option.
Zentrumswiese Weil die Zentrumswiese nun als Standort des Alterszentrums nicht mehr in Frage kommt, wird die dortige Entwicklung zurzeit vom Gemeinderat untersucht. Rund 400 Einwohnerinnen und Einwohner haben sich an der Bevölkerungsumfrage beteiligt. Ende Januar liegt der Abschlussbericht vor. «Es gibt unterschiedliche Wünsche», sagte Gemeindeammann Anton Möckel (parteilos) an der Gemeindeversammlung. Der Gemeinderat entscheidet dann über das weitere Vorgehen.
Bahnhof Nachdem die Würenloser an der Gemeindeversammlung den Kredit für die Überdachung der Nordrampe bewilligt hatte, informierte Gemeinderätin Barbara Gerster Rytz (Mitte), dass die SBB zugesichert haben, dies zu prüfen. «Um die Überdachung zu sichern, haben wir sicherheitshalber Einsprache eingereicht.»
Familienverein «Gmeinschaftsglück» Die beiden Vorstandsmitglieder Mandy Dürsteler und Sandra Rabus informierten darüber, dass der Verein Räumlichkeiten sucht. Sie wollen darin die «Chrabbelgruppe» weiterführen und weitere Anlässe durchführen. Beispielsweise einen Café-Treffpunkt für Familien, wo Kinder spielen und Erwachsene sich austauschen können. «Gemeinschaft ist wichtig, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene», begründen die beiden jungen Frauen. (bär)






