Viele Diskussionen geführt

An der Gemeindeversammlung wurde das Budget 2024 mit einem neuen Steuerfuss von 99% angenommen. Nach einer langen Diskussion wurde auch das Reglement für die familienergänzende Kinderbetreuung gutgeheissen.

Neu eingebürgert (v.l.) Jeanne Wang, Marko Pesic, Bhavini Prabhakaran Malathi, Bhavatarini Prabhakaran Malathi und Gabriele Minghetti.ihk

170 Stimmberechtigte nahmen am Dienstagabend, 5. Dezember, an der Gemeindeversammlung in der Mehrzweckhalle Würenlos teil. Sie genehmigten das von Gemeinderat Lukas Wopmann vorgestellte Budget mit einem um zwei Prozent tieferen Steuerfuss von 99 % klar. Thomas Zollinger, Präsident der Finanzkommission, erklärte: «Der Finanzplan ist zu überarbeiten, das Luxuriöse sollte vom Notwendigen getrennt werden. Das Ziel muss sein, die Nettoverschuldung zu senken.» Der Gemeinderat will 2024 den Finanzplan in einer Klausur überarbeiten. Die Nettoverschuldung liegt derzeit bei 926 Franken pro Einwohnerin und Einwohner. Ab dem Jahr 2028 plant die Gemeinde Investitionen, die einen Anstieg der Nettoschulden auf rund 1358 Franken ausmachen würden. Die Mitte Würenlos äusserte sich positiv: «Wir sind erfreut über das Ergebnis und den Steuerfuss von 99 %. Dieser soll auch übermorgen noch gelten, deshalb müssen die Investitionen so dosiert werden, dass der Steuerfuss so bleiben kann», sagte Andreas Schorno.

Diskussion um Reglement

Beim Reglement über die Gemeindebeiträge an die familienergänzende Kinderbetreuung gab es eine lange Diskussion. Die Mitte Würenlos sprach von einer Sparvorlage. «Wir sprechen von Fachkräftemangel. Es muss uns gelingen, die Fachkräfte zu behalten. Es ist wichtig, dass beide Elternteile wenigstens Teilzeit im Beruf bleiben können. Es soll nicht sein, dass Kinderbetreuungskosten und Steuern den Lohn wegfressen», sagte Silvia Schorno. Sie präsentierte einen Änderungsvorschlag, wonach einige Punkte des Artikels «Massgebende Einkommen und Vermögen» herausgestrichen wurden. So hätten nach Meinung der Mitte einzig die Abzüge für Liegenschaftsunterhaltskosten, soweit sie über dem Pauschalabzug liegen, sowie die Abzüge der Einkaufsbeiträge an die Säule 2 für die Berechnung dienen sollen, ob jemand Unterstützungsgelder in der familienergänzenden Kinderbetreuung erhält. Der Gemeinderat wollte zudem die Abzüge für freiwillige Zuwendungen, die Zuwendungen für politische Parteien sowie die Abzüge für Verluste früherer Geschäftsjahre bei Selbständigerwerbenden geltend machen. Die beiden Anträge wurden einander gegenübergestellt. Der Gemeinderatsantrag hatte schliesslich die Nase vorn, das Reglement wird geändert.

2,645 Mio. für Zelglistrasse

Ja sagten die Stimmberechtigten zu allen Einbürgerungsgesuchen. Auch für die Phasen 3.2 und 4 der Gesamtrevision Allgemeine Nutzungsplanung für 220000 Franken sprachen sich die Stimmberechtigten aus.

Gemeinderat Nico Kunz sprach beim Traktandum zum Verpflichtungskredit für die Strassen- und Werkleitungssanierung Zelglistrasse von einem Projekt, das jahrelang hinausgeschoben wurde. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müsse das Projekt nun angegangen werden. Die Kosten belaufen sich auf 2,645 Mio. Franken, wovon eine Million für den Strassenbau und die öffentliche Beleuchtung eingesetzt wird. Dieser Kredit wurde klar angenommen.

Eine weitere Diskussion mit Anträgen rief das Traktandum Endgestaltung «Flüefeld/Tägerhardrütene» hervor. Nach 60 Jahren Kiesabbau soll das Gebiet bis 2030 rekultiviert werden. Thomas Zollinger von der SVP-Ortspartei befand, der Gemeinderat sollte den Antrag mit tieferen wiederkehrenden Kosten ausarbeiten und deshalb müsse das Geschäft zurückgewiesen werden. Eine andere Idee hatte Markus Schädler: Er schlug einen Wildpark mit essbaren Pflanzen für die naturnahe Gestaltung vor. Der Rückweisungsantrag von Thomas Zollinger fand keine Mehrheit, ebenso die Wildpark-Idee von Markus Schädler. Der gemeinderätliche Vorschlag mit einem Kredit von 289500 Franken wurde schliesslich mit grossem Mehr bei elf Gegenstimmen angenommen.

Kein Gutachten fürs Alterszentrum

Unter Verschiedenem orientierte Gemeinderat Consuelo Senn darüber, dass im Baubewilligungsverfahren für das Alterszentrum eine weitere Entscheidung gefallen sei. So verzichten die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission und die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege auf ein Gutachten. Die Kommissionen sind zum Schluss gekommen, dass das geplante Alterszentrum kein Objekt des Denkmalschutzes tangiere und die Gebäude nicht in ihrer Substanz gefährdet seien. «Jetzt ist es Zeit für einen Entscheid des Regierungsrates», sagte er.

Der Fussballverein SV Würenlos brachte sein Votum für einen Kunstrasenplatz vor. Der 2. Sportplatz soll durch einen Kunstrasenplatz ersetzt werden. Der Verein stellte sogleich einen Antrag dafür. Gemeindeammann Anton Möckel erklärte, dass die Gemeinde einen Projektierungskredit für die nächste Gemeindeversammlung ausarbeiten könne.

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