Strom klüger nutzen?

Marcus Meyer ist ein umtriebiger Würenloser Stimmbürger. An der Gemeindeversammlung verlangt der ETH-Ingenieur oft das Wort. Vor allem beim Thema Strompreise möchte er Antworten.

Marcus Meyer spricht sich für saisonale Stromtarife aus. Irene Hung-König

Der gebürtige Deutsche hat viele Ideen, wie in Sachen Strom gespart werden könnte. So erwähnt er in einem Leserbrief an die Limmatwelle: «Das Thema ‹Energie› interessiert viele Bürger. Richtig weh tut es den Bürgerinnen und Bürgern erst, wenn ab 2024 die neue Stromrechnung da ist.» In Würenlos steigen die Kosten für den Energiebezug im nächsten Jahr von 7,9 Rappen auf 14,9 Rappen pro Kilowattstunde im Niedertarif zuzüglich Netzen und weiterer Kosten. Bereits an der Sommergemeindeversammlung 2022 rief er dazu auf, zu prüfen, wie die Energieeffizienz in der Stromerzeugung verbessert und somit die Kosten für den Energiebezug gesenkt werden können. Eine sogenannte EVU-Sperre – das sind Sperrzeiten von Wärmepumpen, die einen günstigen Stromtarif nutzen – wäre gemäss Marcus Meyer eine Möglichkeit.

Auch an der Gemeindeversammlung vom 5. Dezember monierte er, dass die Strompreise das Verursacherprinzip im Gemeindegesetz nicht erfüllten. Im Winter seien die Strompreise zu billig, was zu Fehlanreizen führe. Es passe nicht zusammen, dass eine halbe Milliarde Franken für ein Notstromkraftwerk in Birr für den Winter ausgegeben wird, aber der Strompreis das ganze Jahr fix sei. Vom Gemeinderat erwartet Marcus Meyer Auskunft bis zur nächsten Gemeindeversammlung, wie das Verursacherprinzip umgesetzt wird.

Saisonale Tarife werden geprüft

Die Limmatwelle hat bei den Technischen Betrieben Würenlos nachgefragt. Sie versorgen die Gemeinde Würenlos in den Bereichen Strom, Wasser und Kommunikation. Geschäftsleiter Richard Weber sagt: «Der Energiekauf der Technischen Betriebe Würenlos erfolgt durch eine langfristig etablierte, strukturierte Beschaffung am Strommarkt. Diese strategische Herangehensweise hat es uns ermöglicht, den schweizweiten Strompreisanstieg für das Jahr 2023 im Vergleich zu anderen Gemeinden in der Schweiz, im Kanton Aargau und in unserer Region signifikant zu minimieren.» Und er erläutert weiter: «Die Tarifberechnung orientiert sich an den regulatorischen Vorgaben der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom).» Auch würden sie verschiedene Einkaufsstrategien und die Möglichkeit saisonaler Tarife prüfen. Diese beiden Vorgehensweisen seien entscheidende Schritte, um den Energiekostenanstieg zu minimieren. Richard Weber verweist die Kundinnen und Kunden auf das Kundenportal. Hier könne der eigene Stromverbrauch überblickt und der Erfolg der persönlichen Energiesparmassnahmen kontrolliert werden.

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