Keine Mediation, keine Deponie

Nach zehn Jahren Planung ist klar: Die Aushubdeponie Steindler in Würenlos wird nicht realisiert. Die Mediation kam nicht zustande.

«Die Frage, wohin mit dem Aushub, bleibt unbeantwortet», heisst es am Schluss der Medienmitteilung des Planungsverbands «Baden Regio» Mitte letzter Woche. Darin hatte er informiert, dass die geplante Mediation gescheitert ist und der Würenloser Gemeinderat als Konsequenz entschieden hat, den sistierten Antrag zur Festsetzung des Standorts Steindler abzuweisen. Um das Vorhaben zum Fliegen zu bringen, wären eine Anpassung des kantonalen Richtplans und eine Zonenplanänderung nötig gewesen, da sich das Gebiet in der Würenloser Landwirtschaftszone befindet.

Auf Anfrage bestätigte Urs Meier, Verwaltungsratspräsident der potenziellen Betreiberin Dereba AG, dass die Mediation nicht zustande gekommen sei. Noch vor einem Jahr sagte er gegenüber der Limmatwelle, dass er mit guten Chancen rechne, mittels Mediation eine konsensfähige Lösung zu finden. Doch dazu kam es nicht. Nicht die IG Nein zur Deponie Steindler/Teufermoos sei nicht gesprächsbereit gewesen, sondern der Gemeinderat Otelfingen. «Ich bin bitter enttäuscht. Dass sich der Gemeinderat weigert, an der Mediation teilzunehmen finde ich fragwürdig.»

Gemeindepräsidentin Barbara Schaffner sagt auf Anfrage, dass eine Delegation des Gemeinderates eine Aussprache mit dem Mediator hatte. «Dabei haben wir festgehalten, dass wir uns der Bevölkerung verpflichtet sehen, die uns einen klaren Auftrag zur Verhinderung der Deponie gegeben hat. Dieser Auftrag ist nicht kompatibel mit einer Mediation, die naturgemäss ein Entgegenkommen von beiden Seiten verlangt», so Schaffner.

Die Suche nach einem Standort

Worum gehts? Der Kanton nahm vor zehn Jahren Kontakt mit sechs im Aushub und Kiesbau tätigen Firmen in der Region auf. Diese gründeten gemeinsam die Dereba AG. Sie erhielt vom Kanton den Auftrag, den Bedarf abzuklären und sicherzustellen, dass langfristig genügend Deponievolumen für die in der Region anfallenden Aushubmengen bereitstehen. Es war geplant, dass sie diese später auch betreiben werden. Unterstützt wurde sie von Vertretern aus dem Planungsverband «Baden Regio» sowie der kantonalen Fachstelle des Departements Bau, Verkehr und Umwelt. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort östlich des Bareggtunnels prüften sie die Gebiete Steindler/Teuermoos, Gchütt und Pfaffebüel, wobei der Kanton nur für Ersteres grünes Licht gab.

Dagegen formierte sich grosser Widerstand aus der Bevölkerung: Über 3000 ablehnende Eingaben gingen im Mitwirkungsverfahren ein. Kritisiert wurden neben dem grundsätzlichen Bedarf auch der Eingriff in die Landschaft und der Mehrverkehr.

Anders sieht es «Baden Regio». «Bestehende Kiesgruben werden in wenigen Jahren ausgefüllt sein und die Kiesgewinnung im Limmattal ist bald ausgeschöpft», heisst es in der Medienmitteilung. Er hatte sich für den Deponiestandort Steindler ausgesprochen, unter anderem, um unnötige Transporte zu vermeiden.

«Wir stehen vor einem Scherbenhaufen», resümiert Meier, der nun im Namen der Dereba AG das Gespräch mit dem kantonalen Baudepartement suchen will.

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