«Die Zusammengehörigkeit im Dorf ist mir sehr wichtig»
Besucherrekord am Seniorenanlass in Würenlos: 160 Personen liessen sich von den Schülerinnen und Schülern vor einer Woche ein Mittagessen servieren und schwelgten in alten Erinnerungen.
Zehn vor zwölf in der Mehrzweckhalle Würenlos. Die Schulglocke klingelt. Anstatt die Turnhalle zu verlassen, betreten vor einer Woche Oberstufenschülerinnen und -schüler den Raum – und warten. Für einmal wird dort nämlich nicht geturnt, sondern gegessen. Traditionsgemäss lädt die Gemeinde ihre Senioren abwechselnd zum Essen und Ausflug ein. Gemeinderat Lukas Wopmann betritt die Bühne und vermeldet einen Besucherrekord: 160 Seniorinnen und Senioren haben sich fürs Essen angemeldet. «Wenn man hört, dass ältere Personen sozial vereinsamen, sind solche Anlässe umso wichtiger», sagt Wopmann. Anschliessend ist der Einsatz der Oberstufenschüler gefragt, sie beginnen, Bouillon zu servieren. Es scheint ihnen Freude zu machen. «Ja, es ist mal was anderes», sagt Alea. Lehrerin Deborah Wetli fügt an, dass sie statt dem Hauswirtschaftsunterricht hier das Essen servieren, das vom Restaurant Alperösli gekocht wurde. Es gibt Spätzli, Geschnetzeltes und Gemüse. «Ein Menü, Sonderwünsche wie vegetarisches Essen waren kein Thema», sagt Wopmann lachend. Den Senioren scheint es zu munden.
In Erinnerungen schwelgen
Dazwischen haben sie Zeit, in den «guten alten Zeiten» zu schwelgen. Etwa, als man im Bach schwimmen konnte. «Es gab einen Buben- und einen Mädchentag», erinnert sich Leo Güller. Die Gemeinde habe Holzbretter aufgestellt, um den Bach zu stauen. «Dort war das Wasser einen Meter vierzig tief, ich habe so schwimmen gelernt.» Er verbrachte sein ganzes Leben in Würenlos. «Nur in den Ferien ging ich weg, doch ich hatte schnell Heimweh.»
Imre und Ursula Gregorics zogen aus dem Ausland nach Würenlos. Er stammt aus Ungarn, sie aus dem Schwarzwald. Stolz erklärt er, dass sie seit 63 Jahren verheiratet sind. Gefragt nach dem Liebesrezept verrät er: «Aufeinander Rücksicht nehmen und Meinungsverschiedenheiten übers Gespräch austragen und Lösungen finden.» Zudem sei ein bisschen Streit «Pfeffer für jede Beziehung». Auch einen Tipp an die Schweizer hat er: «Das Leben mehr geniessen, offener sein und es mit Humor nehmen.»