Sommergmeind: Der Souverän genehmigt die Mehrkosten

Neben der Rechnung gab vor allem der Zusatzkredit für die Erschliessung des «Tägerhards» zu reden.

Der Antrag der Geschwister Dávid und Bernadett Bodor um Einbürgerung wurde einstimmig gutgeheissen, Gemeinderat Markus Hugi und Gemeinderätin Barbara Gerster Rytz gratulieren und überreichen den beiden Fähnlein. Melanie Bär
Der Antrag der Geschwister Dávid und Bernadett Bodor um Einbürgerung wurde einstimmig gutgeheissen, Gemeinderat Markus Hugi und Gemeinderätin Barbara Gerster Rytz gratulieren und überreichen den beiden Fähnlein. Melanie Bär

2,3 Millionen Franken mehr als ursprünglich geplant kostet die Erschliessung des Gewerbegebiets Tägerhard. Der Grund ist simpel: Es sollen mehr Gewerbebetriebe auf dem Areal angesiedelt werden. «Denn wir wollen nicht, dass im ‹Tägerhard› eine einzige Lagerhalle mit grosser Arbeitsfläche und wenig Arbeitsplätzen entsteht», setzte sich Gemeindeammann Anton Möckel (parteilos) für die Krediterhöhung ein. Zur Erschliessung muss deshalb eine zusätzliche Ringstrasse gebaut und das Land über drei verschiedene Systeme entwässert werden. Das führt zu den Mehrkosten.

Der Präsident der Finanzkommission (Fiko), Thomas Zollinger (SVP), bezeichnete die Verdoppelung des Kredits zwar als «unschön», die Kosten seien aber verkraftbar: «Ein grosser Teil der Kosten fällt für die Werke an.» Von den 2,3 Mio. Franken muss die Gemeinde mit 673000 Franken nur knapp einen Viertel tragen. Der Hauptteil fällt beim Werkleitungsbau an: 1,38 Mio. Franken für die Kanalisation, 173400 Franken für Elektrizität und 92400 für Wasser.

Dennoch gab der Kredit im Anschluss zu reden. Ein Stimmberechtigter wollte wissen, wie sich diese Mehrkosten zurückzahlen würden. «Gar nicht», antwortete Möckel und wies darauf hin, dass die Investitionen, die in einem Quartier gemacht werden, auch nicht zurückfliessen. Zudem habe der Grundeigentümer das Recht, dass die Gemeinde eingezontes Land erschliesst.

Damit waren die Ortsbürger angesprochen, denen das Land gehört. Marcel Voser, Präsident der Ortsbürger-Fiko, sagte: «Das Projekt wurde vor allem zum Wohle der Einwohnergemeinde abgeändert. Es ist für sie besser, wenn dort einheimisches, vielfältiges Gewerbe angesiedelt wird.» Deshalb hätten die Ortsbürger das Land nicht an den Meistbietenden, sondern an Lokale verkauft. Mit 64 Ja- und 7 Nein-Stimmen wurde die Krediterhöhung schliesslich deutlich angenommen.

Die Rechnung 2018 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 2,6 Mio. Franken. «Wir hatten ein sehr gutes Jahr», sagte Gemeinderat und Finanzvorsteher Lukas Wopmann (BDP) zur Rechnung, fügte aber an: «In Zukunft erwarten wir einen Anstieg der Investitionen und der Verschuldung.» Vergangenes Jahr hatte man weniger investiert als budgetiert. Zudem liegt eine Rechnung noch nicht vor und auch die Arbeiten zur Erschliessung im «Tägerhard» sind in Verzug.

Die Pro-Kopf-Steuereinnahmen liegen mit über 3000 Franken hoch und die Pro-Kopf-Verschuldung mit unter 2000 Franken tief. «Das ist schön und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber es wird wahrscheinlich nicht so weitergehen», so Wopmann. Das sieht auch Zollinger so: «Ausserordentliche Faktoren haben zum diesjährigen Ergebnis geführt.» Man dürfe sich nicht davon täuschen lassen. «Die Investitionen werden ansteigen und können nicht über den Ertrag gedeckt werden.»

Zu keinen Diskussionen führten die Kreditabrechnungen für die Quellsanierung «Moos», den Beitrag an die Sanierung im Kloster Fahr und den Bau des Naturrasensportplatzes Tägerhard. Aufgrund schlechter Baugrundverhältnisse kam es beim Sportplatz zu einer Kreditüberschreitung von 280000 Franken. Diese Kosten führten nicht bei der Abrechnung des Kredits, jedoch beim Traktandum sechs zu Diskussionen. Damit die Sportvereine im «Tägerhard» zusätzlich zum Clubhaus ein Garderobengebäude erstellen können, musste der Gemeinderat von den Stimmbürgern ermächtigt werden, einen Baurechtsvertrag abzuschliessen. Grundsätzlich hinterfragte niemand den Bedarf. Zu reden gab aber die Stabilisierung des Baugrunds, die durch die Baurechtsgeberin, also durch die Gemeinde, getragen und entsprechend abgerechnet wurde. Ein Anwesender bat die Ortsbürger, als Ausgleich den Baurechtszins zu erlassen. Eine andere Person wollte wissen, ob die Sportvereine finanziell in Pflicht genommen würden. Möckel antwortete, dass sich die finanzielle Unterstützung auf das rückzahlbare Darlehen beschränke und die Sportvereine in den nächsten fünf Jahren an der 1.-August-Feier mithelfen.

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