Hotspot Limmatufer
In einem offenen Brief fordern Anwohner der Wettinger Klosterhalbinsel den Gemeinderat dazu auf, die Infrastruktur zu verbessern. Damit bei Andrang in den Sommermonaten Littering und Verunreinigung verhindert werden können.
Das Limmatufer zwischen Holz- und Gwaggelibrücke auf der Wettinger Klosterhalbinsel lockt vor allem im Sommer viele Erholungssuchende, Spaziergänger und Festfreudige zum Entspannen, Baden, Grillieren und Partymachen an. Der idyllische Ort ist für den Andrang jedoch nicht gerüstet, finden Anwohnende wie etwa Daniel Schwab. Er schrieb im Namen der Bewohner, Nutzer und Passanten deshalb einen offenen Brief mit 150 Unterschriften an den Wettinger Gemeinderat. Darin werden Massnahmen gefordert, damit die Situation am Limmatufer verbessert und für alle erträglich gestaltet werden kann.
«Bei schöner Witterung sind es öfters weit über hundert Personen, teilweise bis spät in die Nacht hinein. Die Zone hat sich zwischenzeitlich zu einem veritablen Hotspot entwickelt», schildert Schwab die Lage. Zur Anlieferung von verschiedensten Utensilien zur Unterhaltung und Verpflegung würde des Öfteren auch das Fahrverbot missachtet. Bei der Feuerstelle nahe des Zollhauses sei kürzlich privates Mobiliar installiert worden, was der Grundidee des Grillplatzes wohl kaum gerecht werde. Der im Frühling vom Rotary-Club angepflanzte Baum sei leider den Strapazen erlegen. Die notwendigen Stabilisierungen der Jungpflanze seien mangels Holzvorrat verfeuert worden, schreibt Schwab.
Besucher erleichtern sich zwischen den Häusern
Er bemängelt die dem Ansturm nicht gewachsene Infrastruktur. Die zwei Abfalleimer bei der Grillstelle seien an stark frequentierten Tagen nicht ausreichend. «Und auch für das urmenschliche Bedürfnis steht keine entsprechende Einrichtung zur Verfügung.» Die Folge: «Ekelerregende Erleichterung in der freien Natur sowie zwischen und an den Häusern.» Das für Umbauarbeiten der Kantonsschule aufgestellte mobile WC beim Zollhaus habe erfreulicherweise, jedoch nur kurzzeitig, eine Entlastung gebracht. Infrage gestellt werden auch die Position und die grossmaschige Einzäunung entlang des Zollhauswegs. Die Machart und die Höhe würden kaum ein Hindernis darstellen. Das Mass der Maschenweite sei verlockend zum Übersteigen, der Zaun habe daher schon an einigen Stellen Schaden genommen, schreibt Schwab. Ausserdem ergebe die Einzäunung auch keinen Sinn, wenn die Wiese für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll. «Vielleicht wäre es sinnvoller, mit einem Zaun den Schilfgürtel und das Biotop zu schützen, um eine Ruhezone für Flora und Fauna zu schaffen», steht im Brief.
Verbesserung durch Kontrollen
Schwab macht beliebt, eine Beschilderung der Naturschutzzone anzubringen. «Sie könnte zur Sensibilisierung und Beruhigung beitragen.» Des Weiteren wird im Brief gefordert, dass weitere Abfallstellen, Toiletten und eine freundlich formulierte Nutzungsordnung aufgestellt werden. Zudem wird der Gemeinderat darauf aufmerksam gemacht, dass regelmässige Kontrollen die Situation ebenfalls verbessern könnten.
Der Wettinger Gemeinderat ist sich der Situation bewusst, wie Gemeindeschreiber Urs Blickenstorfer auf Anfrage sagt. Für nächsten Frühling und Sommer müsse eine Lösung her. «Es werden intern entsprechende Massnahmen geprüft. Darüber werden die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Briefes informiert werden», so Blickenstorfer.