Zehn Fussballfelder – ein Prozent

Revierförster Peter Muntwyler informierte Vertreter von Remetschwil, Bellikon, Killwangen, Oberrohrdorf und Spreitenbach am Waldarbeitstag über die geplanten Holzerarbeiten im Forstrevier Heitersberg.

Kreisförster Josef Schmidlin kontrolliert die Pläne ganz genau. Behördenmitglieder, Betriebskommissionsvertreter und Vertreter der Gemeinden und Ortsbürgergemeinden informierten sich am Waldarbeitstag. Fotos: ska Revierförster Peter Muntwyler (l.) erklärte geplante Arbeiten direkt vor Ort.

Kreisförster Josef Schmidlin kontrolliert die Pläne ganz genau. Behördenmitglieder, Betriebskommissionsvertreter und Vertreter der Gemeinden und Ortsbürgergemeinden informierten sich am Waldarbeitstag. Fotos: ska Revierförster Peter Muntwyler (l.) erklärte geplante Arbeiten direkt vor Ort.

«Ich begrüsse euch im schöns-ten Wald der Schweiz», eröff-nete Gemeindepräsident Valentin Schmid letzten Donnerstag den alljährlichen Waldarbeitstag. Revierförster Peter Muntwyler informierte an diesem Tag Kreisförster Josef Schmidlin und die Behörden, vertreten durch die Betriebskommission und zusätzliche Vertreter der Gemeinden und Ortsbürgergemeinden, über die 2016 anstehenden Holzarbeiten im gesamten Forstrevier Heitersberg, das die Gemeinden Remetschwil, Bellikon, Killwangen, Oberrohrdorf und Spreitenbach umfasst. Zudem bot der Waldarbeitstag den betroffenen Parteien Gelegenheit, anstehende Themen zu besprechen und Fragen zu stellen. Nach der Information begab sich die Gesellschaft zu den jeweiligen Parzellen, wo Muntwyler die anstehenden Arbeiten genau erklärte.

«Die Bevölkerung hat oft den Eindruck, dass wir Bäume fällen, wo wir gerade wollen», sagte Muntwyler schmunzelnd. Dass dem nicht so ist, bewies der Waldarbeitstag eindrücklich: Zum einen werden nur Parzellen abgeholzt, in denen die Bäume das richtige Alter von rund 100 Jahren erreicht haben, was in Plänen des Waldgebietes genau festgehalten ist. Zum anderen müssen sämtliche geplanten Holzschläge erst vom Kreisforstamt bewilligt werden. Wie viel Holz genutzt werden darf, ist zudem im Betriebsplan des Forstreviers Heitersberg für einen Zeitraum von 15 Jahren festgelegt: Sechs Hektar Wald dürfen jedes Jahr verjüngt werden. Das ist zwar eine Fläche von zehn Fussballfeldern, entspricht aber nur einem Prozent der Gesamtfläche des Forstreviers Heitersberg. Den Holzereiarbeiten geht oft schon eine Vorverjüngung voraus, das heisst, einige Jahre vorher wird der Bestand leicht ausgelichtet, damit die natürliche Verjüngung im Halbschatten anwachsen kann. Somit ist die Parzelle nach dem Holzen nicht vollkommen kahl.

Umfragen bei den Waldbesuchern hätten ergeben, dass diese den Wechsel zwischen lichten und dichten Waldgebieten schätzen, also nicht immer im dunklen Wald spazieren möchten, sondern auch gerne einmal eine Schneise mit mehr Sonnenlicht sehen, wie Josef Schmidlin erklärte: «Die Waldbesucher schätzen die Abwechslung.» Eigentlich würden die Mitarbeiter des Forstamtes auch nur selten auf die Holzereiarbeiten angesprochen, berichtete Muntwyler. Und wenn, dann seien die Waldbesucher auch verständnisvoll, spätestens nachdem die Arbeiter das Vorgehen erklärten oder sich für die Unordnung entschuldigten. Kein Verständnis herrsche hingegen, wenn Bike-Strecken oder Ähnliches wegen der Holzereiarbeiten gesperrt würden. «Da müssen sich die Waldarbeiter dann einiges anhören», erzählte Muntwyler. Die Absperrungen dienen aber der Sicherheit der Waldbesucher – seien es nun Wanderer oder Biker. Allen Besuchern legen die Förster und Jäger dringend ans Herz, zu ihrer eigenen Sicherheit auf den Strassen und hinter den Absperrungen zu bleiben.

Das Forstrevier Heitersberg konnte 2014 einen finanziellen Erfolg von gut 48000 Franken erwirtschaften – dies vor allem aufgrund einer guten Preislage für Buchenholz und diversen Auftragsarbeiten, unter anderem einer Auslichtung des Franzosenweihers. Der Holzerlös 2015 wird aufgrund des Euro-Kurses voraussichtlich weniger erfreulich ausfallen. Zudem kamen Ausfälle durch Krankheit bei den Forstamt-Mitarbeitern hinzu. Aber es sind bereits Auftragsarbeiten für Dritte in Aussicht, darunter eine Schnitzelheizung für das neue Schulhaus Hasel in Spreitenbach. Aus personellen Gründen und um im Holzmarkt zumindest bei den ersten Anbietern mit dabei zu sein, werde die Holzernte im Herbst 2015 recht früh beginnen, erläuterte Muntwyler gelassen: «Auch wenn einige Waldbesucher sagen werden: ‹Die spinnen!›.»

 

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