Spreitenbach à la Yassmin Busse
Yassmin Busse stellt ihre Bilder, die überraschende Blickeauf Spreitenbachgewähren, ab dem 29. Januar in der Gemeindegalerie aus.

«Ich bin ein Fan von Farben und Formen. Kunst allgemein finde ich faszinierend», sagt Yassmin Busse von sich selbst. Die Spreitenbacherin ist seit Anfang der90er-Jahre kreativ tätig, als sie zusammen mit einer Freundin einen Ausdrucks-Malkurs besuchte. Schon bald darauf folgten erste Ausstellungen in Oberrieden, Berikon und Dietikon. Ende Januar nun sind ihre Werke erstmals in Spreitenbach zu sehen.
Die Ausstellung von Busse wird ein Rundum-Heimspiel: Nicht nur wird mit ihr eine Künstlerin in der Spreitenbacher Gemeindegalerie ausstellen, die schon seit 24 Jahren in Spreitenbach lebt – in ihren Bildern wird die Gemeinde ebenfalls präsent sein. «Ich wohne gern in Spreitenbach, denn hier wohnt man zentral und doch findet man viele ruhige Ecken», sagt Busse. Ihre Motivation für die ausgestellten Werke sei, die Leute daran zu erinnern, dass Spreitenbach mehr zu bieten habe als Shoppi und Ikea. Passend zu diesem Gedanken lautet der Titel der Ausstellung «Die schönsten Winkel». Einer davon ist sicher Yassmin Busses Aussicht aus dem 22. Stockwerk des Shoppi-Hochhauses.
Busse fotografiert auch sehr gerne. Am liebsten aus ungewöhnlichen Blickwinkeln. Die Fotos verändert sie anschliessend am PC, sodass fantasievolle Collagen mit ganz neuen Motiven und Stimmungen entstehen. Ähnliches hat Busse auch mit Werken von Monet und van Gogh gemacht, die sie «à la Yassmin» neu kreiert, wie sie berichtet.
Busse, die an Multipler Sklerose leidet, ist aktiv in zwei verschiedenen Ateliers, in der BBZ Dietikon und Zeka Dättwil, beschäftigt. Sie konnte sich alles so einrichten, dass sie die Malerei auch von ihrem Scooter aus ausüben kann, wie sie erklärt. Dass es so funktioniere, mache sie froh und dankbar: «Ich fühle mich da auch etwas privilegiert, dass ich so frei, von innen heraus malen darf. Diese Fröhlichkeit möchte ich in meinen Bildern vermitteln.» Busse arbeitet oft bunt und in abstrakten Fantasiewelten. Gerade habe sie aber auch eine Ausstellung mit realistischen Porträts gehabt. Ihre Inspiration komme meist beim Malen selbst oder beim Fotografieren, wie sie berichtet. «Das Ziel des Künstlers ist die Erschaffung des Schönen. Manche haben ein Auge dafür und entdecken dasandere Spreitenbach», sagt sie schmunzelnd. Wohin die kreative Reise als Nächstes geht, weiss Busse noch nicht: «Ich plane nicht so voraus, ich bin eher der spontane Typ.»
(ska/yb)
Gemeindegalerie Spreitenbach, Vernissage: Freitag, 29. Januar, 19 Uhr. Die Ausstellung dauert bis zum4. März und kann zu den Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung besichtigt werden.