Shoppi-Zugänge ärgern Anwohner

Mit dem Umbau des Shoppis wurde der Zugang West über den Parkplatz erschwert. Damit tun sich die Anwohner schwer.

Trotz Bordsteinen und Baumstamm wird die Querung zwischen den Shoppi-Parkplätzen und der Baumgartenstrasse immer noch als Zugang zum und vom Shoppi West genutzt.Foto: bär
Trotz Bordsteinen und Baumstamm wird die Querung zwischen den Shoppi-Parkplätzen und der Baumgartenstrasse immer noch als Zugang zum und vom Shoppi West genutzt.Foto: bär

Im Rahmen der Umbauarbeiten, die im Januar dieses Jahres im und ums Shoppi begonnen haben, wurden zwischen den Parkplätzen im Westen und der Baumgartenstrasse die Rabatten mit einem Bordsteinabschluss ergänzt. Damit sollte erreicht werden, dass die Quartierbewohner nicht den direkten Weg über den Parkplatz nehmen, sondern den Umweg über den Platanenweg. Bis der vollständige Weg entlang des Manors Ende November in Betrieb genommen wird, müssen sie im Moment sogar den Eingang bei der Post nutzen.

Ein Augenschein und zwei Trampelwege vor Ort zeigen, dass trotz Bordsteinen und Baumstamm viele den direkten Weg wählen. Am Montagmorgen kurz nach acht Uhr laufen mehrere Dutzend Erwachsene, Schüler und Kindergärtler darüber. Sogar ein Autofahrer nutzt die Abkürzung. Ein Anwohner bleibt stehen und kritisiert die Wegführung. «Wir haben nichts gegen den direkten Weg, hätten aber damit keine Baubewilligung erhalten», sagt Patrick Stäuble, Leiter Shoppi Tivoli.

Als im Jahr 2010 die Parkplatzbewirtschaftung beim Shoppi West angepasst und Schrankanlagen hingestellt wurden, fand eine Begehung der Betreiber des Shoppi Tivoli mit Gemeindevertretern statt. «Wir erhielten die Auflage, die Verkehrsführung ohne den Zebrastreifen und den Übergangsweg zwischen der Baumgartenstrasse und den Parkplätzen zu realisieren», sagt Center-Leiter Patrick Stäuble. Aus Sicherheitsgründen wurde damals entlang der Schrankanlage auch ein Drahtzaun angebracht, der danach mehrmals zerstört wurde. «Im Protokoll vom 15. Oktober 2012, wo das Baugesuch für den aktuellen Umbau genehmigt wurde, hielt die Gemeinde fest, dass wir uns auch bei diesem Projekt an die Auflagen aus dem Jahr 2010 halten müssen», sagt Stäuble. Um diesen Folge zu leisten, habe man die vorhandenen Rabatten beim Zugang über den Parkplatz mit Bordsteinen ergänzt und den Platanenweg mit Lampen ausgestattet, damit er als neuer Weg zum Westeingang genutzt werde, so Stäuble.

Als Vertreter der Verkehrskommission der Gemeinde war der damalige Polizeichef der Repol, Werner Bertschi, sowie Kommissionspräsidentin und Gemeinderätin Monika Zeindler an der Begehung im Jahr 2010 anwesend. «Wir haben den Übergang zwischen den Parkplätzen und der Baumgartenstrasse als problematisch angeschaut. Ob es aber ohne die Errichtung der Rabatten nicht zur Baubewilligung gekommen wäre, kann ich nicht sagen, da verschiedene Instanzen für die Bewilligung zuständig sind», sagt Zeindler.

Das Argument, dass der direkte Weg über den Parkplatz von den Anwohnern seit Jahren als Gewohnheitsrecht genutzt werde, lässt sie nicht gelten. «Durch die neuen Ein- und Ausgangsschranken für Autos ist ein neuer Verkehrsfluss entstanden. Es fahren viel mehr Autos durch, die Verkehrssituation ist gefährlicher geworden, wir wollen den Langsamverkehr deshalb nicht quer über den Parkplatz leiten.»

Die Betreiber des Shoppi Tivoli sind dem nachgekommen und haben das Baugesuch ohne den geplanten Zebrastreifen und den Weg zwischen der Baumgartenstrasse und den Parkplätzen eingegeben, so Center-Leiter Patrick Stäuble. Sie liessen im Juli zwischen den Parkplätzen und der Baumgartenstrasse den Bordsteinrand anbringen und die Grünfläche mit grossen Steinen und einem Baumstamm belegen.

Dies führt jetzt zu Unmut der Anwohner, den Stäuble in Leserbriefen in der Limmatwelle und vor Ort zu spüren bekommt. Als Stäuble am Montagmorgen einer Limmatwelle-Redaktorin den Ort der Querung zeigt, wird er von Passanten angesprochen. Marco Fos-co will wissen, wieso man den Zugang erschwert: «Wollt ihr nicht mehr, dass wir einkaufen kommen?» «Das Sicherheitskonzept der Gemeinde verlangt, dass wir die Leute über den Platanenweg führen, den wir nun komplett mit Beleuchtung ausgestattet haben», antwortet Stäuble. «Aber Sie sehen ja am Trampelweg, dass die Leute den Umweg trotzdem nicht machen», entgegnet Fosco. «Wir haben diesen Trampelweg in den letzten Jahren zugelassen. Aber wenn wir Platten legen, dann haben wir einen Weg gemacht und das dürfen wir nicht.» Kurze Zeit später spricht ihn eine weitere Anwohnerin an, will dasselbe wissen. Yvonne Karrer erzählt, dass ältere Personen, die nicht mehr gut zu Fuss unterwegs seien, den Weg nicht mehr alleine überqueren könnten.

Auf diese Aussagen angesprochen, sagt Gemeinderätin Zeindler: «Wir erachten die Situation als gefährlich und wollen nicht warten, bis etwas passiert. Sobald die Autofahrer die Schranken passiert haben, geben sie Gas. Ein offizieller Weg würde den Passanten eine Sicherheit vorgaukeln, die es nicht gibt.» Dass die Anwohner sich trotz Hindernissen nicht vom direkten Weg abhalten lassen, schreibt sie auch dem Zeitpunkt zu. «Es ist unglücklich, dass man die Rabatten zum Zeitpunkt machte, als der Zugang beim Manor vom Platanenweg her nicht passierbar war und ein Umweg über die Post in Kauf genommen werden muss. Zudem ist wahrscheinlich für viele die Wegführung noch unklar.»

Ob das so ist, wird sich zeigen, wenn der Manor-Zugang Ende Novemer wieder über den Platanenweg möglich ist und die gesamten Aussenarbeiten Ende Jahr abgeschlossen sind.

Akzeptieren bis dann die Anwohner den Weg über den Platanenweg nicht, will Stäuble nochmals bei der Gemeinde vorstellig werden. Darauf angesprochen, sagt Zeindler: «Wenn alle Zugänge offen sind und man sieht, wo die Wege tatsächlich durchgehen, dann können wir nochmals anschauen, ob der Langsamverkehr in sinnvoller Art und Weise zum Shoppi kommt. Wenn wir nach wie vor der Meinung sind, die Querung über die Parkplätze sei zu gefährlich, dann bleibt es, wie es jetzt ist.»

Gemeindeammann Valentin Schmid wollte sich nicht zum Fall äussern, da es eine Sache betreffe, die vor seinem Amtsantritt stattgefunden habe.

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