Mit dem Elektrovelo von Staufen zur Arbeit

Seit Anfang Monat ist Daniel Müller Geschäftsleiter der Spreitenbacher Gemeindewerke. Ein Porträt.

Daniel Müller, der neue Geschäftsleiter der Gemeindewerke, in der Eingangshalle des Werkhofs.Foto: bär
Daniel Müller, der neue Geschäftsleiter der Gemeindewerke, in der Eingangshalle des Werkhofs.Foto: bär

Die Tür zu seinem Büro steht offen, ein Handwerker bringt die letzten Schubladenteile. «Meine Stelle wurde neu geschaffen», begründet Daniel Müller das neue Büro. Vorher hatte der Gemeinderat die Aufgaben der Elektrizitätsversorgung dem externen Ingenieurbüro Kern übertragen. Nun zieht sich Erich Kern, der den Auftrag jahrzehntelang ausführte, altershalber zurück, führt noch einzelne Projekte und arbeitet Daniel Müller ein, der vom Gemeinderat in der Neuorganisation als Betriebsleiter gewählt wurde.

Der 38-jährige Elektro-Ingenieur bringt Erfahrung aus der Elektrizitätsbranche mit. Einst hatte er Steuerungen programmiert, später im Bereich Kraftwerkseinsatz-Stromhandel gearbeitet und zuletzt war er beim Schweizer Stromversorger Axpo tätig. Als Betriebsleiter ist er nun neben der Elektrizitätsversorgung auch fürs Kommunikationsnetz und die Wasserversorgung zuständig. Auch die Bereiche Abwasser, Entsorgung, Bauamt und Strassenbau sind ihm unterstellt, auch wenn dort Viktor Ott als Bereichsleiter Tiefbau und Entsorgung erste Ansprechperson ist.

«Es ist die Vielseitigkeit, die mich an diesem Wechsel von der Privatwirtschaft in ein Gemeindewerk gereizt hat», sagt Müller. Und als Fachmann in Sachen Strom freut er sich, bei der Strom-Liberalisierung an der Front zu sein. «In den nächsten Jahren kann nicht mehr nur der Grosskunde wählen, bei welchem Anbieter er seinen Strom beziehen möchte, sondern auch Privatpersonen.» Damit das auch technisch funktioniert, werden herkömmliche Zähler mit sogenannten «Smart Metern» (siehe Box, Anm. der Red.) ausgewechselt.

Ansonsten sieht Müller zurzeit keinen dringenden Handlungsbedarf. «Die Strassen und Leitungen sind in Spreitenbach in einem guten Zustand», so Müller, «und die Verbraucher profitieren von einem der günstigsten Stromtarife im ganzen Kanton.» Dies, weil in Spreitenbach der Strom für das kommende Jahr im August eingekauft wurde, als er auf dem Markt günstig zu kaufen war. Deshalb glaubt er auch nicht, dass zurzeit viele Grossfirmen den Stromanbieter wechseln wollen. «Zumal er aus Schweizer Wasserkraft stammt.»

Spreitenbach hat Daniel Müller vor seinem Jobantritt nur vom Vorbeifahren gekannt. Als er zuvor nämlich in Dietikon arbeitete, sei er werktags mit seinem Elektrobike an der Gemeinde vorbeigefahren. Auch den jetzigen Arbeitsweg von Staufen nach Spreitenbach legt er mit dem Elektrovelo zurück. Staufrei erreicht er so seinen Arbeitgeber in einer Dreiviertelstunde. Sport übt er nicht nur aktiv aus, sondern als FC-Aarau-Fan auch als Zuschauer. In seiner Freizeit engagiert er sich als Präsident des Elternvereins Lenzburg, als Vater von drei Kindern im Alter von 3, 5 und 7 Jahren oder beim Skifahren. «Doch ehrlich gesagt, bleibt mir im Moment neben Frau und Kindern nicht mehr viel Zeit für anderes.»

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