«Meisterprüfung Hasel»
Der Kreditantrag für die Sanierung und den Neubau Schulhaus Hasel wurde angenommen.

Ela Turkmen – das Mädchen, das im letzten Herbst sein Sparschwein für das neue Schulhaus gespendet hatte – und seine Familie verteilten am Dienstag, 3. Dezember, für ein Ja zum Schulhaus vor dem Eingang zur Boostockturnhalle Schokolade an die Besucher der Einwohnergemeindeversammlung. Deren Haupttraktandum befasste sich nämlich mit dem Kredit über 25790000 Franken für die Sanierung und den Neubau der Schulanlage Hasel – «Eines der wichtigsten Traktanden heute Abend», meinte auch Gemeindeammann Valentin Schmid. Gemeinderat und Ressortchef Hochbau, Peter Muntwyler, stellte das Geschäft vor: «Über den Bedarf von Schulraum wurde im Vorfeld viel diskutiert und geschrieben – er ist ausgewiesen.» Das Projekt sieht vor, das bestehende Schulhaus Hasel zu sanieren und mit einem Erweiterungsbau und einer zusätzlichen Turnhalle den gestiegenen Anforderungen an den Schulraum anzupassen. Dadurch können baufällige Provisorien aufgelöst werden und die Umstellung auf das Schulsystem 3/6 wird ermöglicht. Im Kredit enthalten ist auch eine halbe Million Franken für Unvorhergesehenes.
Charlotte Fischer, Präsidentin der Geschäftsprüfungskommission, sagte: «Aufgrund der intensiven Prüfung und allen Auskünften, die die GPK bekommen hat, ist dieses Bauprojekt die beste Variante.» Die GPK empfehle daher den Kreditantrag zur Annahme, was mit einem grossen Mehr auch geschah. Muntwyler dankte den Stimmbürgern für die Zustimmung: «Es kostet viel Geld, aber es ist auch dringend nötig.» Da er sein Amt als Gemeinderat auf Ende Jahr abgibt, übergab er Ela Turkmens Sparschwein seinem Nachfolger Markus Mötteli mit den feierlichen Worten: «Du bist verantwortlich, dass es einen würdigen Platz im neuen Schulhaus Hasel bekommt.»
Auch der Kredit über 617000 für die wärmetechnische Innen- und Aussensanierung des Doppelkindergartens Langäckerstrasse 34 wurde mit grossem Mehr angenommen.
«Wir haben nun relativ viel Geld ausgegeben, jetzt sollten wir es auch wieder reinholen», leitete Ressortchef und Vize-Ammann Stefan Nipp das Traktandum Budget 2014 mit Steuerfuss und Stellenplan ein. Durch grössere Sparanstrengungen in Höhe von 1,5 Mio. Franken sei es dem Gemeinderat gelungen, den Steuerfuss beizubehalten.
Edgar Benz stellte für die SVP den Antrag, den SKOS-Beitrag (Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe) aus dem Budget zu streichen. Die Verweigerung der 1200 Franken Beitrag sei ein symbolischer Schlag gegen den Verein. Der Antrag wurde mit 63 Ja- zu 42 Nein-Stimmen angenommen. Spreitenbach tritt somit aus dem Verein aus.
Weiter stellte Benz für die SVP den Antrag, den Förderungsbeitrag für die IG Limmattalbahn zu streichen – nicht weil die SVP gegen die Limmattalbahn sei, sondern weil Spreitenbach ohnehin schon viele Kosten übernehme. Schmid reagierte auf das Votum und erklärte, dass die IG mit dem Geld das Anliegen der Limmattalbahn bekannt machen und fördern wolle. Spreitenbach wurde letztes Jahr angefragt, und die Gemeinde hat den Betrag von 20000 Franken im Budget 2014 erstmals aufgenommen. Der Antrag der SVP auf Streichung der Summe wurde mit 49 Ja- zu 53-Nein-Stimmen abgelehnt. Ein weiterer SVP-Antrag auf Kürzung des Kreditbetrages zum Projet Urbain um 70000 Franken wurde abgelehnt, nachdem Schmid zustimmte, an der nächsten Gemeindeversammlung Zwischenabrechnungen der Phasen 1 und 2 zu präsentieren. Der letzte SVP-Antrag auf Streichung der Honorare für ein Entwicklungskonzept Härdli wurde ebenfalls abgelehnt, nachdem Schmid erklärte, dass mit der Summe ein Erschliessungsplan und eine Machbarkeitsstudie geplant seien.
Das korrigierte Budget 2014 mit gleichbleibendem Steuerfuss von 101 Prozent wurde daraufhin mit grossem Mehr bei drei Gegenstimmen angenommen.
Am Ende der Versammlung wurde Peter Muntwyler von Valentin Schmid verabschiedet: «Seine Meis- terprüfung hat er heute Abend abgelegt», bezog er sich auf das abgeschlossene Geschäft Schulhaus Hasel. «Nicht jeder Gemeinderat kann in seiner Amtszeit einen Bau von 26 Mio. realisieren», schmunzelte Schmid.