Littering und Vandalismus
«Wir haben im ganzen Einzugsgebiet Probleme mit Littering und Vandalismus. Besonders in Wettingen und Spreitenbach», sagt Roland Jenni, Chef der Regionalpolizei (Repol) Wettingen-Limmattal.
«Wir erhalten jede Woche Meldungen wegen Littering oder Vandalismus», sagt Repol-Chef Roland Jenni. Kürzlich wurde auf einem Schulhausplatz in Spreitenbach ein Container angezündet (Bild). Immer wieder müsse auch die Feuerwehr wegen solcher Vandalenakte ausrücken, um Brände oder Rauchemissionen zu löschen. «Es gibt Farbschmierereien, Bänke, die mit Messer verschnitten oder die umgeworfen werden, und vielerorts wird der Abfall nach dem Picknick einfach liegen gelassen (Bild).» Besonders betroffen seien öffentliche Plätze wie Pärke, Friedhöfe oder Schulanlagen. Liegen gelassene Abfälle würden dann in der Nacht von Füchsen und Hunden noch weiter verschleppt.
Polizistinnen und Polizisten der Repol versuchen, diesem Tun mit Präventivmassnahmen entgegenzuwirken. Neuralgische Punkte würden vermehrt angefahren, es werde zu Fuss patroulliert und mit anwesenden Personen das Gespräch gesucht. Die Jugendpolizei spreche bei Schulbesuchen im Rahmen der Präventionsarbeit auch das Thema Littering und Vandalismus an. «Wir können nicht mehr machen, leider ertappt man die Verursacher selten auf frischer Tat», so Jenni. Ermittelt die Polizei den Täter trotzdem, drohen ihm Strafanzeige und er muss für den Schaden aufkommen. Das gilt auch für Jugendliche. Seit Inkrafttreten der neuen Strafprozessordnung ist nicht mehr die Schulpflege, sondern die Jugendanwaltschaft für die Beurteilung und Strafzumessung der Straftaten von Schülern und Jugendlichen zuständig. Dazu gehört auch Littering und Vandalismus. «Der für die Jugend zuständige Sachbearbeiter hat die Schüler im Rahmen seiner Präventionsarbeit aufgeklärt. Theoretisch ist schon das Wegwerfen einer Zigarette Littering.»
Von anderen Massnahmen, wie dem Anbringen von Kameraüberwachungen, sieht Jenni ab. «Das macht man an Orten, wo die Sicherheit von Passanten gefährdet ist, beispielsweise bei Unterführungen.»
Mithilfe der Bevölkerung versucht man vielerorts, das Littering-Problem zu lindern. In Neuenhof und Spreitenbach sind Sozialhilfebezüger unterwegs, die Abfälle einsammeln. «Seit zwölf Jahren sind täglich ein, zwei Personen unterwegs, um Abfall aus Rabatten und vom Boden einzusammeln. Sind sie mal nicht unterwegs, liegt sichtlich mehr Abfall herum», sagt Viktor Ott, Bereichsleiter Tiefbau und Entsorgung in Spreitenbach. Man mache mit dem sogenannten «Clean-Team» grossmehrheitlich gute Erfahrungen und gebe damit Langzeitarbeitslosen eine Möglichkeit, sich wieder im Arbeitsprozess einzugliedern.
Aufgrund eines Vorstosses hat die Wettinger Einwohnerrätin Marie Louise Reinert vor sechs Jahren bewirkt, dass die Stiftung Wendepunkt in Wettingen für Ordnung sorgt. Ein Team sammelt jeweils am Montag und je nach Saison an zusätzlichen Tagen Unrat ein. «Sie sind vor allem bei Park- und Schulanlagen, Kindergärten und beim Friedhof unterwegs», informiert der Wettinger Gemeindeschreiber Urs Blickenstorfer.
«Schade eigentlich, dass weil einige die Anstandsregeln nicht einhalten und den eigenen Abfall nicht selber entsorgen, ihn andere für sie auflesen müssen», bedauert Jenni. Er ruft die Bevölkerung dazu auf, sich bei der Regionalpolizei zu melden, falls Beobachtungen von Littering und Vandalismus gemacht werden. «Wichtig ist, sich gleich zu melden, damit man die Personen noch vor Ort anhalten und zur Rede stellen kann.»