Lehre und Menschen

 

 

Wenn Hannes Schwarz in seinen Ordner mit den Klassenfotos schaut, dann kommt ihm so manche gute Erinnerung an vergangene Zeiten. Im Frühjahr 1986 trat er seine neue Stelle als Lehrer in Spreitenbach an, damals «lag eine spezielle Stimmung in der Luft», erinnert sich der Schulleiter. Grund hierfür war der Reaktorunfall in Tschernobyl, der seine Erinnerung an die ersten Tage an der Schule prägte.

 

 

 

 

 

 Doch das Ereignis machte rasch Platz für neue Erfahrungen. Neun Klassen durfte der passionierte Pädagoge begleiten, geblieben sind ihm davon besonders die aussergewöhnlichen Momente im schulischen Alltag, Projekte oder Klassenreisen. Was ihm an seiner Arbeit besonders gefalle? «Ich geniesse es immer wieder, mit Menschen Emotionen teilen zu können», fasst er zusammen. Doch in 25 Jahren Schule habe sich auch so einiges geändert. «Wäre ich vor 25 Jahren in die heutige Zeit gebeamt worden, ich hätte die Welt wohl nicht mehr verstanden», gibt er mit einem leichten Augenzwinkern zu. Als Schwarz vor 35 Jahren mit knapp 20 Jahren direkt nach der Lehrerausbildung begonnen hat zu lehren, sei die Gesellschaft gegenüber Störungen und Fehlverhalten noch toleranter gewesen. Heute ist das Sicherheitsdenken in und ausserhalb der Schule grösser, Fehlverhalten rufe eine sofortige Reaktion hervor – und dies sei heutzutage auch oft notwendig. Auf der anderen Seite stehen die Schüler vermehrt unter äusseren Zwängen, wie der Beeinflussung durch die Medien. Der Druck auf sie ist daher besonders gross, denn auch vonseiten der Arbeitswelt steigen die Ansprüche an sie. Damit sind auch die Aufgaben der Schule gewachsen. Die internen und externen Erwartungen an Qualität und der damit erweiterte Auftrag, wie die Miterziehung der Kinder und Jugendlichen, haben sich auch auf die Schulstruktur ausgewirkt.Die Spreitenbacher Schule braucht sich vor einer Qualitätsbewertung nicht zu fürchten: Eine aktuelle Befragung unter Schülerinnen und Schülern, Eltern und Personal zeigt auf, dass eine überwiegende Mehrheit der Befragten in hohem Mass mit ihrer Schule zufrieden ist.

 

 

 

 

 

 

 Hannes Schwarz kennt aber auch die gängigen Klischees zur Spreitenbacher Schule: «Früher habe ich mich noch darüber aufgeregt, heute lasse ich das links liegen.» In Spreitenbach müsse man eben als Lehrer mehr präsent sein. Da gehe es nicht nur um die fachliche Beurteilung von Aufgaben, der Mensch stehe hier im Mittelpunkt. Ein selbstbewusstes Beispiel, das Schule machen kann, auch ausserhalb der Grenzen von Spreitenbach.

 

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