Klingelton soll Schwalben anlocken

Zwölf Personen trafen sich am Sonntagmorgen um 8 Uhr beim Arche-Hof und nahmen an der Exkursion des Natur- und Vogelschutzvereins Spreitenbach-Killwangen durch Spreitenbach teil.

Die Exkursionsteilnehmer (in der Mitte Konrad Wiederkehr) erspähen eine Schwalbe – leider noch keine Be- wohnerin des im letzten Jahr aufgestellten Schwalbenhauses beim Altersheim. Foto: ska
Die Exkursionsteilnehmer (in der Mitte Konrad Wiederkehr) erspähen eine Schwalbe – leider noch keine Be- wohnerin des im letzten Jahr aufgestellten Schwalbenhauses beim Altersheim. Foto: ska

Exkursionsleiter und Vereinspräsident Konrad Wiederkehr präsentierte während eineinhalb Stunden viel Wissenswertes zur Tier- und Pflanzenwelt. Und da sich die Vögel trotz endlich frühlingshaften Temperaturen noch ein wenig versteckt hielten, erläuterte er, was es mit den Grünflächen beim Seefeld, am Strassenrand und neben einer Fabrik Besonderes auf sich hat.

Gemeinsam erspähte die Gruppe aber dennoch eine Blaumeise, viele Haus- und Feldsperlinge (für den Laien Spatzen), einen Grünfink, einen Reiher, eine einsame Schwalbe und einen Buchfink – den häufigsten Vogel in der Schweiz: «Es gibt in der Schweiz ungefähr gleich viele Buchfinken wie Einwohner», wusste Wiederkehr zu berichten. Spatzen hingegen gebe es deutlich weniger, als man gemeinhin annehme, denn in den neuen Häusern mit ihren glatten Fassaden finden sie kaum Brutgelegenheiten. Auch fällt es ihnen in den Städten schwer, Insekten für die Brutaufzucht zu finden – Brosamen reichen dazu nicht aus, da die Jungvögel Eiweiss brauchen.

Zum begrünten Spielplatz hinter dem Schulhaus Seefeld erklärte Wiederkehr, dass der Schein von ungejäteten Rabatten täusche – er selbst verstreue jeweils«guerillamässig» Samen einheimischer Pflanzen. Die zuständigen Personen hätten gemeinsam definiert, wie dieser Platz gepflegt werde, da hier viele Pflanzen wachsen dürfen, die anderswo als Unkraut eingestuft würden.

Bei der vorletzten Station auf der Exkursion zeigte Wiederkehr, wie Firmen heute zur Entwässerung vermehrt Gruben ausheben, in denen überschüssiges Wasser versickern kann, anstatt die Kanalisation zusätzlich damit zu belasten. Unter anderem bestehen grössere und kleinere Sickergruben beim Parkplatz der Ikea, die dem Besucher aber kaum auffallen.

Das letztes Jahr beim Altersheim aufgestellte Schwalbenhaus ist leider immer noch unbewohnt. Wiederkehr hat nun ein Mobiltelefon daran befestigt, von dem bei Anruf Schwalbengezwitscher als Klingelton ertönt. Dieser kleine Trick soll vorbeifliegende Schwalben anlocken. In einen der oberhalb angebrachten Mauersegler-Nistplätze hat sich zumindest schon ein Feldspatz einquartiert.

Wie von Konrad Wiederkehr geplant, kam die Gruppe pünktlich auf den letzten Glockenschlag um halb 10 Uhr wieder beim Arche-Hof an, wo sie vor dem Beginn des Frühlingsmarktes, der dort Samstag und Sonntag stattfand, ein köstliches Frühstück geniessen durften.

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