Jeder Baum ein Erlebnis

Gleich drei hohe Jubiläen feiern die Mitarbeiter des Forstreviers Heitersberg dieses und nächstes Jahr und wurden dafür von der Gemeinde als Dienstaltersgeschenk zum Essen eingeladen.

Wollen im Forstrevier Heitersberg alt werden: Martin Bürgisser, Marcel Wegmann und Marcel Weber (v.l.). Foto: ska
Wollen im Forstrevier Heitersberg alt werden: Martin Bürgisser, Marcel Wegmann und Marcel Weber (v.l.). Foto: ska

Marcel «Space» Wegmann und Martin Bürgisser sind 25 Jahre und Marcel Weber nächstes Jahr 30 Jahre im Forstrevier Heitersberg tätig. Wegmann hat seine Lehre in Spreitenbach gemacht, Bürgisser und Weber sind durch die schrittweise Zusammenlegung der Forstreviere nach Spreitenbach gekommen. «Wer nach der Lehre dabei bleibt, bleibt meistens länger», weiss Wegmann. «Aber selbstverständlich ist es nicht – die Gesundheit ist ein entscheidender Faktor», wirft Weber ein. Dies sei auch bei ihnen dreien der Fall. Von gröberen Unfällen sind sie bisher alle verschont geblieben. Höchstens kleinere Blessuren oder gebrochene Beine von Kollegen kommen im Gespräch auf.

Nicht nur für die eigene Sicherheit, sondern auch für die der immer grösseren Zahl an Waldbesuchern sind die Forstwarte verantwortlich. Dass die Spaziergänger, Biker und Reiter nicht immer Verständnis für Absperrungen und Verbote haben, mache diese Aufgabe umso schwerer, sind sich die drei einig. «Man muss grausam aufpassen, weil die Leute denken, im Wald gelten die Absperrungen nicht», so Wegmann.

Mehr Waldbesucher, stärkere Maschinen, bessere Sicherheitskleidung, massiv gesunkene Holzpreise – es hat sich viel getan, seit die drei Forstwarte ihre Arbeit in Spreitenbach begonnen haben. Früher habe man viele Arbeiten von Hand erledigt, wofür es heute Maschinen gebe, berichtet Bürgisser: «Früher war es ein ‹Chrampf›. Das ist heute alles einfacher geworden.» Gleichzeitig seien aber Mitarbeiter eingespart worden, wie er erzählt: «Durch die Maschinen braucht man zwar weniger Leute, aber die Leistung, die jeder Mitarbeiter bringen muss, ist unverändert hoch. Wir haben heute einen Festangestellten weniger, übernehmen aber nicht weniger Aufgaben.»

Warum sie es dennoch so lange am selben Ort ausgehalten haben, führen die drei zu grossen Stücken auf das tolle Team zurück. «Wir kommen sehr gut aus miteinander», sagt Weber schlicht und Wegmann und Bürgisser nicken dankbar. Alle im Forstamt seien umgängliche Menschen – jeder mit seinen Stärken und Schwächen, sagt Bürgisser: «Marcel macht gerne Waldführungen und Naturschutzthemen. Space ist gerne Heizer.» «Und Martin ist meistens mit den Maschinen unterwegs», fügt Weber an.

So hat jeder seinen Bereich, doch wenn es um schöne Erinnerungen geht, sind sie sich wieder vollkommen einig: Jeder einzelne grosse Baum, den sie gefällt haben, sei ihnen in Erinnerung geblieben. Marcel Weber erklärt: «Jeder grosse Baum, den man fällt, ist ein Erlebnis.» Das bestätigt auch Wegmann: «Das bleibt einem.» Zum anderen seien es die beeindruckenden Tagesstimmungen, der Nebel und Schnee, und gerade auch der diesjährige bunte, sonnige Herbst, die ihnen gefallen, wie Bürgisser berichtet: «Da tut mir jeder leid, der im Büro arbeiten muss!» Auch jeder Lehrling, der gut abschliesse und die drei Jahre unfallfrei hinter sich bringe, mache einen stolz, so sagt er.

Für die Zukunft wünschen sich die drei, dass alle gesund und unfallfrei bleiben und dass ihre Stellen gesichert seien – egal, wie die Holzwirtschaft weitergehe. Denn, da sind sie sich einig, und Bürgisser spricht es aus: «Wir möchten hier im Forstrevier Heitersberg alt werden.»

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