Integration sichert Fortbestand
Am Samstagabendpräsentierte dieJugendmusik Spreitenbach ihr Programm am Jahreskonzert in der Boostock-Turnhalle.

Seit den Sommerferien haben die 14 jungen Musikerinnen und Musiker geprobt – unter anderem im Musiklager in Quarten im Oktober –, und das Gelernte am Samstagabend vor rund 70 Zuhörerinnen und Zuhörern in der Boostock-Turnhalle präsentiert. Unterstützt wurden sie von drei Spielern der Musikgesellschaft Spreitenbach und zwei Ehemaligen der Jugendmusik. «Durch die Verstärkung sind wir in der Lage, fast alle gängigen Stücke zu spielen», erklärt Präsident Patrick Walther. Ganz grundsätzlich seien in dieser Schwierigkeitsstufe aber die meisten Stücke auch mit kleinen Orchestern spielbar, da die Stimmen noch nicht so differenziert ausfielen. Bewusst habe man aber Stücke ausgewählt, die eher trompetenlastig seien, so Walther: «Man muss schon darauf achten – je nach Arrangement können wir nicht alles spielen.»
Wie viele andere kämpft auch die Jugendmusik Spreitenbach mit Nachwuchsproblemen. Zum Glück sei der Altersdurchschnitt von neun bis zwölf Jahren mit weniger 15- und 16-Jährigen aber sehr tief, wie Walther erklärt: «Es ist eigentlich ein sehr junges Korps. Das bedeutet aber auch, dass wir mit der aktuellen Besetzung noch ein paar Jahre spielen können.» Anders als die Jugendmusik Wettingen, die sich letzte Woche aufgelöst hat, plant die Jugendmusik Spreitenbach, sich in die rund 30 Mitglieder zählende Musikgesellschaft Spreitenbach zu integrieren, um ihren Fortbestand zu sichern. «Das Problem sind bei uns weniger die Mitgliederzahlen, sondern dass zu wenig Vorstandsmitglieder zur Verfügung stehen», erklärt Walther das Dilemma. Die jungen Mitspieler kämen da nicht infrage und so falle zu viel Arbeit auf zu wenig Leute an. Ein neues Konzept soll aber Abhilfe schaffen und es zulassen, dass auch ältere Personen und Nicht-Musiker im Vorstand helfen könnten. Der Übergang ist schon für Anfang 2016 geplant. Zum Teil werden schon gemeinsame Proben durchgeführt, wie Patrick Walther berichtet: «Damit die Kinder in einem grösseren Orchester spielen können.»
Doch das alles war am Samstagabend noch Zukunftsmusik. Bei den jungen Spielern stieg die Nervosität gegen 20 Uhr langsam an. «Aber sie freuen sich auch, und das Einspielen holt sie jeweils wieder ein bisschen runter», erklärte Walther zuversichtlich, der das Orchester an diesem Abend mit der Querflöte unterstützte. Um 20 Uhr erfüllten dann die ersten Trompetenklänge die Turnhalle und die Zuhörer lauschten gebannt dem vielfältigen Programm.