«Ich wollte mein Leben verändern»

Beim Waldumgang hat er der Bevölkerung gezeigt, wie man junge Bäume einpflanzt und vor hungrigen Rehen schützt: Ekaitz - Garcia, Lehrling - im Forstrevier - Heitersberg.

Ekaitz Garcia arbeitet gern in der Natur und mit Maschinen. Foto: ska
Ekaitz Garcia arbeitet gern in der Natur und mit Maschinen. Foto: ska

Seinen ungewöhnlichen Vornamen verdankt Ekaitz (ausgesprochen: «Eggaisch») seinem baskischen Vater. Seine Mutter ist Schweizerin – Ekaitz Garcia kam in der Schweiz zur Welt, seine Familie kehrte nach Spanien zurück, als er zwei war. Seit eineinhalb Jahren ist er nun wieder in der Schweiz, was man noch an seinem spanischen Akzent hört. Am Anfang hätte er etwas Mühe mit dem Schweizerdeutschen gehabt, berichtet er. Geholfen habe ihm aber, dass seine Mutter manchmal Dialekt mit ihm gesprochen habe. Hochdeutsch schreiben falle ihm trotz Deutschkurs noch etwas schwer, erklärt er, während er sein Arbeitsprotokoll im Werkhof des Forstamtes ausfüllt.

«Ich wollte mein Leben verändern, etwas Neues kennenlernen», erklärt der 25-Jährige seine Motivation, zurück in die Schweiz zu ziehen. In Spanien habe er im Geschäft seines Vaters gearbeitet, der Laser-Gravuren herstellte. Nachdem sein Vater das Geschäft aufgeben musste, suchte Ekaitz ein Jahr lang nach einer neuen Arbeit – vergeblich. Also ist er mit seiner Mutter zurück in die Schweiz gezogen. Anfangs wohnte er bei seinen Grosseltern in Regensdorf. «Ich habe in verschiedenen Orten als Forstwart geschnuppert, unter anderem auch in Spreitenbach.» Erst sei er mit dem Velo von Regensdorf nach Spreitenbach zur Lehrstelle gefahren. «Aber das war etwas weit», gibt er schmunzelnd zu. Er habe sich dann einen Roller gekauft und schliesslich seien er und seine Mutter ganz nach Spreitenbach gezogen. Sie arbeitet heute als Lehrerin an der Schule Hasel.

«Mit Maschinen und in der Natur arbeiten, das gefällt mir», begründet Ekaitz seine Wahl, eine Lehre als Forstwart zu machen. Ausserdem schätze er die Abwechslung der verschiedenen Arbeiten. Besonders gefalle ihm die Pflege – einen «Kandidaten» auswählen und diesen fördern, damit ein guter Baum aus ihm wird. Ob es auch mühsame Arbeiten gebe? «Ja, solche Arbeiten gibt es schon», gibt Ekaitz diplomatisch zu. Dornen und Unkraut zwischen den Christbäumen ausmähen zum Beispiel sei ein bisschen mühsam.

In einem Büro zu arbeiten, könne er sich nicht vorstellen, sagt Ekaitz: «Ich brauche eine Arbeit, bei der ich Bewegung habe.» Auch privat gehe er gerne in die Natur, gehe viel biken und joggen. In Spanien sei er auch oft im Wald zelten und grillieren gegangen. Dazu hat er bald wieder Gelegenheit, denn in seinen Ferien hat er sich für ein freiwilliges Projekt im Fürstentum Liechtenstein angemeldet, bei dem er Lawinenschutzmauern bauen wird. «Man kann dort zelten und grillieren – das habe ich schon lange nicht mehr gemacht», freut sich Ekaitz. Von dem Projekt hat ihm einMitschüler der Berufsfachschule BWZ Brugg erzählt, wo Ekaitz jeden Montag Unterricht hat. Eigentlich wollte er sich für die Handholzerei anmelden – Holzen mit Axt und Zwei-Mann-Säge wie früher. Da dieses Projekt aber kostenpflichtig ist, wird er dort erst nächstes Jahr dabei sein und erst noch ein bisschen sparen. Zurzeit konzentriert er sich aber auf seine Ausbildung im Forstrevier Heitersberg. Im Sommer hat er sein erstes von insgesamt drei Lehrjahren geschafft. Seine Vorgesetzten sind zufrieden mit ihm und auch Ekaitz schätzt die tolle Mannschaft: «Wir haben es immer lustig zusammen.» Und auch einen Spitznamen haben sie ihm schon gegeben: Eggi – das geht leichter von der Schweizer Zunge.

 

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