Für Klienten ändert nichts
Rund 90 Personenbesuchten am Freitagabend den Polit-Apéro, um sich über dieThemen der kommenden Gemeindeversammlung am 1. Dezember zu informieren.

Nachdem Grossrat und ehemaliger Gemeindeammann Josi Bütler am Freitagabend aus seinen neugewonnenen Erfahrungen im Grossen Rat berichtet hatte, kam das Thema auf die Schulraumplanung 2015 bis 2022. Schulleiter Hannes Schwarz erklärte, warum im Finanzplan bereits der Bau eines weiteren Schulhauses aufgeführt ist, wo doch noch nicht mal die Arbeiten am Hasel abgeschlossen sind. Doch alle Prognosen wiesen auf einen massiven Schülerzuwachs bis 2022 hin, so Schwarz: «Da kommt etwas auf uns zu...» Selbst wenn man nicht vom prognostizierten Höchstwert ausgehe und nur den Mittelwert in Betracht ziehe, sei man dennoch bereits in Verzug mit dem Bau eines weiteren Primarschulhauses. Dieses sei irgendwo in der Dorfmitte geplant – die Bauverwaltung sei bereits an den Abklärungen.
Gemeindepräsident Valentin Schmid ging anschliessend zu dem Thema über, wegen dem wohl die meisten der rund 90 Besucher an diesem Abend in den Zentrumsschopf gekommen waren: die Spitexorganisation. Schmid betonte, dass der Gemeinderat sehr zufrieden mit der Arbeit der Spitex sei, dass es lediglich um die Organisation gehe. Die eingesetzte Arbeitsgruppe hat in ihrem Schlussbericht die Gründung einer gemeinnützigen Spitex AG mit den Gemeinden Killwangen, Spreitenbach, Neuenhof und Wettingen als gleichberechtigte Aktionärinnen vorgeschlagen. Die Vorteile einer solchen Organisation lägen unter anderem darin, dass die Qualität der Leistungen zunehme und alle Spitexmitarbeitenden einem professionellen operativen Management unterstellt wären. An der Zusammenstellung der Mitarbeitenden in Spreitenbach ändere sich nichts, wie Schmid versicherte.
Die Anwesenden äusserten sich sehr besorgt darüber, ob sich die Pflegenden dann abwechseln und man ständig mit fremdem Personal konfrontiert sei, was Schmid aber verneinte: «Dieses Gerücht hält sich hartnäckig, stimmt aber nicht – es werden die gleichen Leute wie bisher kommen.» Die Teams blieben eins zu eins bestehen, nur die Organisation werde zusammengelegt: «Für den Klient ändert sich nichts.»
Die Besucher stellten noch viele Fragen, aus denen ihre Befürchtungen sprachen, dass das Zwischenmenschliche künftig verloren gehe. Spitex-Präsidentin und Gemeinderätin Monika Zeindler beruhigte aber: «Für diese Menschen ist ihr Beruf Berufung – das ändert sich nicht durch eine andere Organisation.»
Viele Anwesende fühlten sich zudem schlecht informiert, da nicht bei allen kommuniziert worden war, dass der Schlussbericht auf der Gemeindehomepage einsehbar ist. Warum erst der Schlussbericht vorgestellt wird, erklärte Schmid ebenfalls: «Der Gemeinderat muss Ihnen an der Gemeindeversammlung ein beschlussfähiges Konzept präsentieren, man kann dann nicht noch über die Rechtsform diskutieren.»
Das letzte Thema an diesem Abend war der mögliche Zusammenschluss von Killwangen und Spreitenbach. Valentin Schmid erklärte, dass die emotionale Seite eher bei Killwangen liege. Er stellte noch einmal die wichtigsten Erkenntnisse aus den zehn Facharbeitsgruppen vor und erklärte: «Wenn man deren Ergebnisse objektiv auswertet, müsste eigentlich ein Zusammenschluss angegangen werden.» Auch darüber wird am Ende aber in beiden Gemeinden am 1. Dezember das Volk entscheiden. Erst wenn die Bevölkerung Ja sagt, wird der Zusammenschlussvertrag ausgearbeitet. Andernfalls wird das Ganze abgebrochen.