«Es geht um das Gesellschaftliche»

42 Personen nahmen im Oktober an der Schweizer Meisterschaft im Hufeisenwerfen in Spreitenbach teil. Erstmals war der ortsansässige Verein «Red Horses Horseshoe Pitchers» Organisator.

Teilnehmer der Schweizer Meisterschaft im Hufeisenwerfen posieren im Obstgarten an der Dorfstrasse in Spreitenbach. Loris Rizzo

Angefangen hat alles mit einer Bieridee. Am 1. August 2022 versammelten sich die späteren Gründer von den «Red Horses Horseshoe Pitchers» und begannen spontan, ein paar Hufeisen zu werfen. «Ohne genau zu wissen, wie die Sportart funktioniert», sagt der heutige Präsident Reto Lienberger. Nur einen Monat später gründeten sie den Verein «Red Horses Horseshoe Pitchers». Um sich eine bessere Übersicht über den Sport zu verschaffen, besuchten sie eine Schweizer Meisterschaft und lernten Regeln und Techniken kennen.

Inzwischen zählt der Verein 29 Mitglieder, davon sind 19 aktive Werfer dabei, während die übrigen 10 «Oldies» die Sportart nur aus Plausch ausüben. Aktuell gibt es noch keine Junioren-Abteilung. Ziel ist jedoch, das Hufeisenwerfen in der Schweiz auch jungen Menschen näherzubringen. Im Moment sind die meisten Teilnehmer der Schweizer Meisterschaft über 50 Jahre alt.

Noch gehört das Hufeisenwerfen in der Schweiz zu einer Randsportart. Auch wenn die Mitgliederzahl stetig wächst, gibt es derzeit nur drei aktive Vereine in Bern, St. Gallen und im Aargau, die Turniere organisieren. Diese drei Clubs wechseln sich jährlich mit der Austragung ab. Bald wird ein weiterer Verein in der Region Baselland hinzukommen. In anderen Ländern ist das Hufeisenwerfen bereits sehr weit verbreitet. Besonders in den USA und in Deutschland findet die amerikanische Sportart viele Interessenten.

Erstmals findet die Schweizer Meisterschaft in Spreitenbach statt

Die diesjährige Schweizer Meisterschaft ist die erste, die in Spreitenbach durchgeführt wird. Die Mitglieder von den «Red Horses Horse­shoe Pitchers» freuten sich, Gastgeber zu sein. Die Faszination für das Hufeisenwerfen liege vor allem im Zusammenspiel von Technik und Konzentration. Das Spiel benötigt eine hohe Präzision. Obwohl es sich um einen Einzelsport handelt, ist das Hufeisenwerfen ein gesellschaftlicher Sport. Es ist für jeden zugänglich. Ob jung oder alt, jeder kann mitmachen. Für viele Teilnehmer liege der Reiz gerade in dieser Einfachheit.

An der diesjährigen Schweizer Meisterschaft wurden die zwei Varianten «German» und die «American» gespielt. Bei der Version «German» versuchten die Werfer am Morgen, aus einer kürzeren Distanz mit insgesamt 36 Hufeisen möglichst viele Punkte zu erzielen. Am Nachmittag wurde nach dem System «American» gespielt, bei dem die Teilnehmer aus einer grösseren Entfernung werfen und im Cup-System gegeneinander antreten. Jeder Spieler wirft dabei abwechselnd achtmal zwei Eisen. Wer mehr Punkte erzielt, kommt weiter, während der Verlierer ausscheidet. Dies geht dann so lange, bis nur noch ein Werfer übrig ist. Lavdim Mulaku holte dem Schweizer-Meister-Titel in der Kategorie «American» nach Spreitenbach. «Damit haben wir als so junger Verein nicht gerechnet», freut sich der Aktuar Daniel Zutter. Doch ums Gewinnen gehe es eigentlich gar nicht. «Es geht uns um das Gesellschaftliche», sagt Lienberger am letzten Turnier in diesem Jahr.

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