«Die Jahre gingen schnell vorbei»

28 Jahre lang war Edgar Hitz Abwart an der Oberstufe in Spreitenbach. Ende Jahr geht er in Pension.

Edgar Hitz geht nach 28 Jahren als Schulhausabwart im Boostock und Glattler Ende Jahr in Pension.Foto: bär
Edgar Hitz geht nach 28 Jahren als Schulhausabwart im Boostock und Glattler Ende Jahr in Pension.Foto: bär

Obwohl er gerne Schulhausabwart ist, freut sich Edgar Hitz auf seine Pension, die er am 1. Januar, vier Tage nach seinem 65. Geburtstag, antritt. «Obwohl ich den Schulbetrieb wahrscheinlich vermissen werde, wird es mir bestimmt nicht langweilig und ich freue mich auf lange Spaziergänge mit meinem Hund.»

Im Vergleich zu früher würde heute weder weniger noch mehr Unfug getrieben. Trotzdem gebe es einen Unterschied. «Die Schüler streiten es heute ab, wenn sie beim ‹Mistmachen› erwischt werden, während sie früher dazu standen und sich entschuldigten.» Frustriert ist er deswegen nicht. «Ich bin gerne Schulhausabwart und habe es mir zum Grundsatz gemacht, die Schüler so zu behandeln, wie ich auch meine eigenen Kinder behandelt hätte.» Das sei dem Vater von zwei erwachsenen Töchtern gelungen, sagt Albert Wiederkehr, der als technischer Sachbearbeiter auf der Bauverwaltung für die öffentlichen Liegenschaften zuständig ist. «Edgar Hitz ist offen und hat die Schüler akzeptiert.»

Als Quereinsteiger trat der gelernte Schriftenmaler 1985 zusammen mit seiner Frau die Abwart-Stelle im Schulhaus Boostock an. Als die Oberstufenschüler vier Jahre später das neu erbaute Schulhaus Glattler bezogen, wechselte er mit seiner Frau dorthin. «Die Jahre gingen schnell vorbei.» Die Arbeit sei die Gleiche geblieben, die Einrichtung hingegen sei technischer geworden, vieles funktioniere elektronisch. Heute könne deshalb vieles nicht mehr durch den Abwart selber repariert werden, sondern es werde dafür ein Fachmann benötigt.

Während Hitz noch als Quereinsteiger Abwart wurde, braucht man dafür heute einen eidgenössischen Fachausweis. Ausgebildet wird man zu Themen wie Haus- und Reinigungstechniken, Baumkunde und Betriebsführung. Hitz fände es wichtiger, wenn Schulhausabwarte heute pädagogisch oder sogar juristisch ausgebildet würden. Der Umgang mit renitenten Schülern würde immer schwieriger, weil Lehrpersonen oder Abwarte nicht mehr als Respektpersonen wahrgenommen werden. «Wenn man einen Schüler auf frischer Tat ertappt, er es aber abstreitet, sind einem heute die Hände gebunden. Deshalb ist es wichtig, dass man lernt, damit umzugehen, und der Schüler trotzdem seine Lehre daraus zieht.» Ab Anfang Jahr wird sich Hitz nicht mehr um solche Sachen kümmern müssen. Nicht so seine Frau, die erst in drei Jahren in Pension geht und weiterhin im Schulhaus anzutreffen sein wird.

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