Dem Lärm den Kampf angesagt
Vergangene Woche hat die Gemeinde Einsprache gegen das geplante Gateway der SBB gemacht. Schon seit Jahren kämpft Spreitenbach gegen den Lärm des Rangierbahnhofs.

«Vor einem Jahr wurden beim Rangierbahnhof Lärmmessungen gemacht. Im Shoppinghochhaus sowie im Kreuzächer kam es zu Emissionsüberschreitungen», sagt Ammann Valentin Schmid. Mittlerweile haben die SBB die Balkenbremsen ersetzen lassen. «Meiner Meinung nach hört man aber keinen Unterschied», so Schmid. Je nach Witterung sei besonders das Quietschen stark zu hören. Schmid stört, dass dieser kurze, aber sehr intensive Lärm bei den Messungen nicht berücksichtigt wird, sondern lediglich ein Durchschnittswert angegeben wird. Das Bundesamt für Verkehr lässt im Frühjahr nun nochmals Lärmmessungen durchführen.
Christoph Ammann ist Ingenieur der Firma Grolimund und Partner und hat im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr (BAV) die Lärmmessungen am Rangierbahnhof geplant und ausgewertet. Während 3 bis 4 Tagen hat man vor einem Jahr gemessen und den Lärm in der Nacht zwischen 2 und 4 Uhr ausgewertet. «Um sicherzugehen, dass vorwiegend der Lärm des Rangierbahnhofs gemessen wird», begründet Ammann. Beim Stellwerk West, wo der Lärm der Quietschbremsen besonders hoch ist, hat man während 4 Wochen Messungen vorgenommen. Die Untersuchung hat aufgezeigt, dass Lärmimmissionen des Rangierbahnhofs Limmattal (RBL) deutlich hörbar sind – insbesondere die Pegelspitzen (Bremsen, Zusammenstossen der Wagen). «Die massgebenden Immissionsgrenzwerte können jedoch auf den meisten Gebieten eingehalten werden. Aufgrund der Mess- und Berechnungsresultate gibt es nur wenige Gebiete mit Lärmbelastungen über den Grenzwerten. Für eine abschliessende lärmrechtliche Beurteilung sind jedoch weitergehende Untersuchungen notwendig», resümiert Ammann.
Diese Untersuchungen sind bereits geplant. Das BAV lässt im Frühjahr beim Rangierbahnhof nochmals Lärmmessungen durchführen, berichtet Philipp Wälterlin, Mitarbeiter des Bundesamtes für Verkehr. «Nach Abschlussdieser Messungen werden wir voraussichtlich im Spätherbst eine abschliessende Beurteilung der Lärmsituation abgeben», so Wälterlin.
Käme es tatsächlich zur Überschreitung von Lärmgrenzwerten, würden die SBB zu Pflicht gezogen, erklärt Bauverwalter Oliver Lovisetto. «Die SBB müssten entweder ihre Anlage sanieren, beispielsweise Lärmschutzwände oder Überdachungen machen, oder die Kosten für die Sanierung bei den betroffenen Liegenschaften übernehmen.»