Bevölkerung kann Meinung äussern
Mit der Kreditsprechung an der Wintergmeind 2012 wurde die erste Hürde zur Masterplanung genommen. Am 28. März informiert der Gemeinderat die Bevölkerung über den aktuellen Stand und will ihre Meinung einholen.

«Die Querachse, die das Dorf erschliesst und vom Heitersberg zur Limmat läuft, soll mehr Gewicht erhalten, ebenso wie der bestehende Grünraum», nennt Gemeindepräsident Valentin Schmid zwei wichtige Punkte der bisherigen Masterplanung.
Nachdem sich der Gemeinderat Anfang 2012 an einer Retraite Gedanken zur räumlichen Weiterentwicklung von Spreitenbach gemacht habe, sei ihm bewusst geworden, in wie vielen verschiedenen Gebieten gleichzeitig geplant werde. «Eine ganzheitliche Planung unter Berücksichtigung der äusseren Einflüsse wie die Limmattalbahn, der Wachstumsdruck aus der Region Zürich und die Verkehrssituation macht deshalb Sinn», sagt Bauverwalter Oliver Lovisetto. Neben einer Grundlagenanalyse hat man auch einen Studienauftrag als Ideenkonkurrenz vergeben. Drei Teams mit Städtebauer, Verkehrsingenieur und Freiraumspezialist erarbeiteten anhand eines umfassenden Pflichtenheftes ihre Vorschläge. Ein Begleitgremium aus Fachleuten, Politikern, Vertretern der Schule, von Industrie und Gewerbe, der Bevölkerung und dem Kanton begleiteten die Teams.
Die daraus entstandenen Arbeiten werden der Bevölkerung ebenfalls am 28. März präsentiert. Inallen drei Arbeiten wird dieZentrumsentwicklung empfohlen. Auch ein zweiter Zentrumsbereich in Bahnhofnähe wird als mögliche Entwicklung vorgeschlagen. Weitere Einkaufszentren sollen jedoch – mit Ausnahme des geplanten Baumarkts Obi beim Tivoli – keine entstehen. «Als sehr wichtig wurde von den Planern der Erhalt von grünen Freiräumen angesehen», so Schmid. In der weiteren Planung soll geprüft werden, inwiefern man beispielsweise den Siedlungstrenngürtel Asp oder die Friedhofanlage als grüne Lunge nutzen kann. «Sie könnten beispielsweise durch Sitzgelegenheiten aufgewertet werden.»
Bei der Masterplanung, die auch zur Vorbereitung der gesetzlich vorgeschriebenen BNO-Überarbeitung (Bau- und Nutzungsordnung) dient, priorisiert man für die Bewältigung des zukünftigen Wachstums die noch nicht bebauten Gebiete wie das Gestaltungsplangebiet Grabäcker 1, aber auch die massvolle Umnutzung von attraktiven und unternutzten Baugebieten. «Spreitenbach ist heute schon relativ dicht bebaut, bestehende Wohngebiete können nicht verdichtet werden», so Lovisetto. Entwicklungspotenzial sieht man indessen entlang der geplanten Limmattalbahn in unternutzten Arbeitsplatzzonen und in noch unbebauten Baugebieten.
«Ob wir wollen oder nicht, es wird zu einem Bevölkerungswachstum kommen. Ziel ist es, Wohnungen, Gebäude und grüne Freiräume so zu planen, dass die Lebensqualität der Bewohner gut ist. Nur wenn wir es gesamtheitlich anschauen, können wir das erreichen», sagt Lovisetto. Gemäss kantonalen Prognosen kann Spreitenbach bis im Jahr 2030 von einer Einwohnerzahl von rund 18000 Einwohnern ausgehen. 3000 bis 5000 Einwohner deckt man durch das Potenzial des bereits eingezonten Gebiets ab, mit der Masterplanung weitere 2000 bis 3000.
Die Bevölkerung ist eingeladen, ihre Meinung zur bisherigen Planung zu äussern. Von Anfang April bis Ende Mai wird deshalb ein Mitwirkungsverfahren durchgeführt. Die eingegangenen Statements aus der Bevölkerung werden ebenso wie die Ideen aus dem Studienauftrag in die Masterplanung einfliessen. Daraus wird die räumliche Entwicklungsstrategie bis ins Jahr 2030 festgelegt, die dann, sobald sie vom Gemeinderat abgesegnet worden ist, behördenverbindlich ist. Ebenfalls fliessen die Vorschläge in die BNO-Revision ein, die im Jahr 2016 in Angriff genommen wird und für die nächsten 15 bis 20 Jahre Gültigkeit hat.
Samstag, 28. März, öffentliche Informationsveranstaltung von 10 bis 12.15Uhr mit anschliessendem Apéro sowie Ausstellung Raummarkt (Infos Baden Regio, Limmattalbahn) von9 bis 14 Uhr; Turnhalle Boostock. Die Ergebnisse des Studienauftrags können zudem von Anfang April bis Ende Mai während der Bürozeiten im Treppenhaus der Bauverwaltung angeschaut werden. Bis am 5. Juni kann die Bevölkerung ihre Meinung zur Planung mitteilen an bauverwaltung@spreitenbach.ch oder per Post.