Ausdehnung auf ganze Gemeinde
Ende 2015 endet das «projet urbain». In Spreitenbach ist aber geplant, die - begonnenen Arbeiten der Quartierentwicklung unter dem Titel «Verstetigung» als Aufgabe der Gemeinde weiterzuführen.

Zahlreiche Interessierte aus dem Langäcker-Quartier und aus dem gesamten Dorf hatten sich am 19. Mai in der CaféBar eingefunden, um am 4. Quartier-Apéro zu erfahren, wie der aktuelle Stand der Dinge im Quartierentwicklungsprojekt «Langäcker bewegt!» ist. «Am Herbstfest habe ich gespürt, wie es zu funken begonnen hat», berichtete Jasper Haubensak, Leiter Quartierentwicklung, begeistert: «Kontakte sind entstanden, Leute haben sich wiedererkannt, und es ist allgemein sehr viel Ini-tiative vorhanden.» Die Früchte des 2008 gestarteten Projektes, das die Lebensqualität im Quartier sichern und weiterentwickeln soll, sind nun sichtbar. Gerade auch für die Kinder im Quartier sei es wichtig, dass sie eine Bezugsperson haben, so Haubensak. Wenn sie grösser werden, identifizieren sich diese Spreitenbacher mehr mit ihrem Quartier und der Gemeinde. Er betonte, dass durch die Arbeit im Quartier präventiv und positiv in die Zukunft investiert werde: «Es kostet etwas, bringt aber auch viel.»
Aktuell sind zurzeit die Freiraum- und Langsamverkehrsprojekte. Diesen Winter wurden dazu zwei Konzepte entwickelt, die nun durch den Gemeinderat genehmigt wurden und als Planungsinstrumente für die Zukunft dienen. So soll zum Beispiel ein Abschnitt der Langäckerstrasse in Zukunft zu einer Begegnungszone werden und als verkehrsberuhigte Verbindung zwischen dem Spielplatz und dem Aussenbereich des Quartierzentrums dienen. Auch den Pappelweg möchte man mit Bänken, Nischen und Pappeln wieder mehr in einen Ort zum Verweilen umgestalten. Die anstehende Werkleitungssanierung kommt der Umsetzung dieses Planes zupass.
Ebenfalls aktuell sind soziokulturelle Projekte wie der Ausbau der CaféBar. Diese belegt seit dem Umzug des Jugendbüros den gesamten Raum und wird neu versuchsweise auch am letzten Sonntag im Monat und ab August auch am Donnerstagachmittag geöffnet sein. Das Team der CaféBar darf sich im Juli über den Einbau einer neuen Küche freuen.
Das «projet urbain» endet Ende 2015 schweizweit, das heisst, Bund und Kanton sind ab dann nicht mehr beteiligt. «Man möchte aber die begonnenen Bemühungen weiterführen», versicherte Haubensak. In Spreitenbach werden die Projekte unter dem Titel «Verstetigung» als Aufgaben der Gemeinde verankert. «Es sprechen zahlreiche Gründe dafür, dass diese Projekte weitergeführt werden», erklärte Haubensak; das prognostizierte Bevölkerungswachstum um fast 50 Prozent bis 2030 ist nur einer der Gründe.
Ein Konzept für die «Verstetigung» wurde ebenfalls bereits erarbeitet und im März vom Gemeinderat genehmigt. Darin vorgesehen sind zwei zentrale Massnahmen: die Weiterführung und der Ausbau der Quartierentwicklung, die auf das gesamte Gemeindegebiet ausgedehnt wird, und der Ausbau des Quartierzentrums, das zu einem Begegnungszentrum für die ganze Gemeinde werden soll. Für die vorgeschlagenen Massnahmen werden nun an der Gemeindeversammlung vom 17. Juni die dafür benötigten Ressourcen beantragt. Vorgesehen ist eine Personalaufstockung von zweimal 60 Stellenprozent im Stellenetat der Bauverwaltung und der Sozialen Dienste. Für das Begegnungszentrum soll eine Person eingestellt werden, die vor Ort im Einsatz ist. Für die raumplanerische Entwicklung ist noch offen, ob eine weitere Person eingestellt wird oder ob die Mitglieder der Bauverwaltung ihre Pensen aufstocken und die Aufgaben intern übernehmen. Die Idee sei aber, dass diese zwei Personen im Austausch stehen, so Haubensak: «Das Ganze ist als ‹Team Quartierentwicklung› gedacht.»