Sie verbringen die Ferien in der Turnhalle

Während viele Familien in den Herbst- ferien verreisen, gibt es auch jene, die zu Hause bleiben. Für diese Kinder gibt es den Ferienspass.

Noreno Santoro (links) und Nils Guggenbach im Duell. Sie sind mit 13 und 14 Jahren die ältesten Teilnehmer des Kurses. Rahel Bühler

Noreno Santoro (links) und Nils Guggenbach im Duell. Sie sind mit 13 und 14 Jahren die ältesten Teilnehmer des Kurses. Rahel Bühler

Celine Blondin testet den Roboter.

Celine Blondin testet den Roboter.

Willi Häusler (links) erklärt Jakob Flier die Übung.

Willi Häusler (links) erklärt Jakob Flier die Übung.

Auf dem Tischtennistisch liegen weisse Teller aus Papier. Das Ziel der Übung ist es, diese Teller mit der Rückhand zu treffen.

Auf dem Tischtennistisch liegen weisse Teller aus Papier. Das Ziel der Übung ist es, diese Teller mit der Rückhand zu treffen.

Sardinien, Porto, Berlin. Ferienzeit ist Reisezeit. Aber nicht für alle. Deshalb gibt es Organisationen, die in den Ferien Programme für daheimgebliebene Kinder zusammenstellen. So auch in Spreitenbach und Killwangen.

In den beiden Nachbarsgemeinden sind die Organisatoren der Familientreff Spreitenbach und der Elternverein Killwangen. Der Ferienspass findet immer in der ersten Woche der Herbstferien statt. Heuer nehmen knapp 200 Kinder aus beiden Gemeinden am Freizeitprogramm teil. «Das sind etwas weniger als vergangenes Jahr. 2018 war ein Spitzenjahr», sagt Doris Guggenbach. Sie ist die OK-Verantwortliche aus Spreitenbach. Den Grund für die geringere Anzahl an Anmeldungen sieht sie im Anmeldesystem: «Seit diesem Jahr kann man sich nur noch online anmelden. Vielleicht hat der Wechsel einige potenzielle Teilnehmer abgeschreckt.» Trotz des Wechsels seien die Teilnehmerzahlen immer noch höher als im Jahr 2017. Der Wechsel auf das Onlinesystem habe sich aber gelohnt. Guggenbach: «Es vereinfacht für uns Organisatoren vieles.»

Karate ausprobieren, Cookies backen, Yoga machen. Insgesamt bietet der Ferienspass Spreitenbach-Killwangen heuer 44 verschiedene Angebote an. Manche Kurse werden mehrfach durchgeführt. Je nach Alter und Können der Teilnehmenden. Am Kleinkaliber-Kurs in der Gemeinschaftsschiessanlage Härdli nahmen zum Beispiel 18 Schüler teil.

Einer der Kurse ist der Tischtenniskurs in der Turnhalle Hasel in Spreitenbach. Zwölf Kinder und Jugendliche sind am vergangenen Mittwochvormittag in der Halle. Draussen regnet es in Strömen. Drinnen geht es «rassig» zu und her: Die acht Buben und zwei Mädchen sind mit einer Übung beschäftigt. Sie versuchen, mit der Rückhand einen Pappteller zu treffen, der auf der gegenüberliegenden Tischhälfte in der rechten Ecke liegt. Willi Häusler vom Tischtennisclub Spreitenbach leitet den Kurs. «Dieses Jahr sind die Kinder sehr motiviert», urteilt er. Während der knapp drei Stunden zeigt er den Teilnehmenden vor allem die Basics: die Schläge mit der Vor- und der Rückhand. «Der Spass steht im Vordergrund.»

Celine Blondin und Amy Zurkinden sind die einzigen beiden Mädchen im Kurs. Celine findet das cool. «Ich spiele gerne Tischtennis. Zu Hause haben wir keinen Tisch. Deshalb bin ich hier», sagt die Zehnjährige. Die siebenjährige Amy nickt.

Nebst Übungen, Rundlauf und Matches steht das Üben mit einem Ball-Roboter auf dem Programm. In einem vorgegebenen Rhythmus wirft er Bälle raus. So können die Kinder die Rückhand trainieren. Jedes Team kommt nacheinander an die Reihe. Hüsler steht beratend zur Seite.

Währenddessen sind Noreno Santoro und Nils Guggenbach in ein Duell um die meisten Punkte verstrickt. «Mir gefällt es, dass Tischtennis so ‹zackig› geht», sagt Noreno bei einem Unterbruch. Kollege Nils gefällt am Kurs vor allem, dass sie «relativ frei spielen können».

Das Programm des Ferienspasses sieht nicht jedes Jahr gleich aus: «Wir überarbeiten das Kursangebot nach jeder Ausgabe», erklärt Doris Guggenbach. Der Tischtenniskurs wird heuer nach einigen Jahren Unterbruch wieder angeboten. Ein anderes Beispiel: Ropeskipping, also Seilspringen, sei in den vergangenen Jahren stets super gelaufen. Heuer nicht. Die Spreitenbacher OK-Verantwortliche hat eine Vermutung: «Viele Kinder kommen jedes Jahr und haben schon vieles ausprobiert. Wie etwa Seilgumpen.» Deshalb werde dieser Kurs nächsten Herbst wohl nicht angeboten. Dafür kämen Neue hinzu.

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