Sicherheitsdienst gegen Vandalen

Nach Sachbeschädigungen und bedrohlichen Situationen auf der Schulanlage Zentrum setzt der Gemeinderat nun auf einen externen Sicherheitsdienst.

Damit Ordnung einkehrt: Spreitenbacher Schulhäuser werden kontrolliert. Severin Bigler
Damit Ordnung einkehrt: Spreitenbacher Schulhäuser werden kontrolliert. Severin Bigler

Sachbeschädigungen und Littering haben in Spreitenbach zugenommen. Seit Herbst wird vor allem die Schulanlage Zentrum mit den Schulhäusern Boostock, Rebenägertli, Haufländi, Glattler sowie dem sich darin befindenden Jugendtreff Peli von Vandalen heimgesucht. Fassaden und Fenster wurden beschädigt, Jugendliche drangen unerlaubt in Schulgebäude ein. «Zudem ist es aufgrund von Ansammlungen von Jugendlichen auch zu Bedrohungssituationen gekommen. Insbesondere Frauen und Lehrpersonen fühlten sich unwohl, nachts auf dem Schulareal unterwegs zu sein», so Gemeindepräsident Markus Mötteli (Die Mitte). Diese Vorfälle haben den Gemeinderat nun zum Handeln bewogen. Er will mithilfe eines externen Sicherheitsdiensts das Problem in den Griff bekommen.

Jugendliche auf Regeln hinweisen

«Kurzfristig haben wir die Regionalpolizei Wettingen-Limmattal (Repol) avisiert, die uns daraufhin mit mehr Kontrollen unterstützt hat. Sie bedient jedoch auch andere Gemeinden und kann nicht nur in Spreitenbach patrouillieren. Daher haben wir uns für diese Massnahme entschieden», sagt Mötteli. Dem Gemeinderat sei es wichtig, jetzt etwas zu unternehmen. «Wir wollen nicht zuwarten, bis sich die Situation verschärft und es gar noch zu Gewalt kommt.» Ziel sei, präventiv vorzugehen und die Jugendlichen auf die Regeln aufmerksam zu machen. Bei Gesetzesverstössen werde aber auch Anzeige erstattet.

Die Jugendarbeit Spreitenbach mit zwei Mitarbeitenden und einem Praktikanten einzuspannen, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen, wollte der Gemeinderat nicht. «Es ist nicht die Aufgabe der Jugendarbeit, Kontrollen durchzuführen. Sie veranstalten Anlässe für die Jugendlichen und versuchen mit ihnen durch persönlichen Kontakt, eine Beziehung aufzubauen», so Mötteli.

Spreitenbach setzt auf den gleichen Sicherheitsdienst wie Würenlos. «Da die Gemeinde sehr gute Erfahrungen mit dieser Firma gemacht hat, haben wir uns entschlossen, sie auch zu engagieren», sagt Mötteli.

Am Wochenende Präsenz zeigen

Der Sicherheitsdienst wird vor allem an den Abenden rund ums Wochenende an den Brennpunkten präsent sein. «Jedoch werden auch unregelmässige Kontrollen durchgeführt und diese je nach Rückmeldung der Sicherheitsmitarbeitenden intensiviert», so Mötteli. Drei Monate lang wird die Massnahme getestet. «Danach müssen wir den Erfolg oder Misserfolg anhand der Schadensentwicklung evaluieren und schauen, wie es weitergeht.» Falls der Sicherheitsdienst die Situation nicht verbessere, werde man sich über weitere Massnahmen Gedanken machen müssen. Eine wäre zum Beispiel die Installation von Überwachungskameras. Ein Entwurf für ein Videoreglement liege bereits vor. Dieses müsse aber noch genehmigt werden.

Mötteli hofft aber, dass es gar nicht so weit kommt und der Sicherheitsdienst bereits Linderung schafft. «Wir wollen die Jugendlichen nicht vertreiben. Uns ist bewusst, dass sie die Schulanlage Zentrum als Treffpunkt nutzen. Doch sie sollen einsehen, dass sie sich an die Regeln halten müssen.»

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