Sicherheitsdienst soll es richten

Vandalismus und Littering sind seit Längerem ein Problem in Würenlos. Nun will der Gemeinderat mit einem Sicherheitsdienst Abhilfe schaffen. In Spreitenbach setzt man derweil auf Plakate.

In der Nacht auf den 30. Mai haben Vandalen auf dem Gmeumeri-Grillplatz im Wald von Würenlos zugeschlagen. zVg
In der Nacht auf den 30. Mai haben Vandalen auf dem Gmeumeri-Grillplatz im Wald von Würenlos zugeschlagen. zVg

Würenlos wird seit längerer Zeit von Vandalen heimgesucht. Jüngst wurde der Gmeumeri-Grillplatz verwüstet. Weitere Übel sind Littering und Ruhestörungen, die vor allem rund um das Schulareal auftreten. Der Gemeinderat reagiert nun mit einem privaten Sicherheitsdienst auf das Problem. «Es ist eine mühsame und sehr unbefriedigende Situation. Da wir merken, dass wir die Sache nicht mehr im Griff haben und mit unseren eigenen Mitteln nicht mehr vorwärtskommen, haben wir uns für diesen Schritt entschieden», sagt Gemeindeammann Anton Möckel (parteilos).

Diese Woche werde im Gemeinderat besprochen, welche Sicherheitsfirma mit der Aufgabe betraut wird. Zudem definiere man auch, wie der Auftrag aussieht und welche Hotspots kontrolliert werden sollen.

Teilweise fehle es im Dorf an Zivilcourage

Das Ziel sei, die Massnahme so rasch wie möglich umzusetzen. «Wir reden von Tagen oder höchstens von Wochen», sagt Möckel. Es sei wichtig, schnell zu reagieren. Man habe zu lange zugeschaut. Der Gemeinderat wandte sich zunächst an die Regionalpolizei und an die Jugendarbeit, um das Problem zu lösen. Man geht nämlich davon aus, dass mehrheitlich Jugendliche und junge Erwachsene für das Fehlverhalten verantwortlich sind. «Doch es ist auch mithilfe der Polizei schwierig, diese zu fassen, denn die Vorkommnisse ereignen sich nicht an jedem Wochenende und auch nicht immer am gleichen Ort», sagt Möckel. Zudem fehle es teilweise auch an Zivilcourage, ist sich der Gemeindeammann sicher. «Wer solche Vorfälle beobachtet, soll sie zum Beispiel mit dem Handy festhalten und der Gemeinde melden. Das passiert leider zu wenig.»

Videoüberwachung wäre ein weiteres Mittel, um der Zerstörungswut und der Sauerei im Dorf Einhalt zu gebieten. Doch Möckel zeigt sich wenig überzeugt. «Auch diese Option hat der Gemeinderat in Betracht gezogen, doch sie hat ihre Grenzen. Denn es wird immer einen Bereich geben, der von den Kameras nicht abgedeckt wird. Technisch affine Jugendliche werden das schnell merken und dann auf diese Orte ausweichen. Die Überwachung würde so ihren Zweck verfehlen.» Thomas Zollinger, Präsident der SVP Würenlos, begrüsst die Pläne des Gemeinderats. Er und sein Parteikollege Steven Schraner gelangten aufgrund der jüngsten Vorfälle mit einem Brief an den Gemeinderat und forderten von ihm ein klares Konzept für die öffentliche Sicherheit und wirksame Massnahmen, um diese sicherzustellen. Ob die nun vom Gemeinderat vorhergesehenen Patrouillen das richtige Instrument sind, um das Problem zu beheben, lässt Zollinger offen: «Das müssen Sachverständige entscheiden. Im Endeffekt zählt das Ergebnis.» Wichtig sei, dass Vandalismus, Lärm und Belästigung in Würenlos unterbunden würden.

Ein unschöner Punkt seien die Ausgaben für den Sicherheitsdienst. «Doch uns ist auch bewusst, dass das Problem nicht einfach so verschwindet und Massnahmen dagegen etwas kosten.» Zollinger betont aber: Ziel der Gemeinde müsse es sein, mit möglichst geringen Kosten einen möglichst grossen Effekt rauszuholen. Er vermutet, dass es sich stets um dieselben Täter handelt, die in der Schule und im Gemeinderat bereits bestens bekannt seien. «Ich würde daher beliebt machen, dass man diesen Personen erstmals die Konsequenzen ihres Handelns vor Augen führt und ihnen zu verstehen gibt, dass man künftig mit allen rechtlichen Mitteln die Ordnung einfordern wird. Unbedingt müssen auch deren Eltern in die Pflicht genommen werden», sagt Zollinger.

Das regnerische Wetter minimiert das Littering

Auch Spreitenbach beschäftigt das Thema Littering. Teilweise sammelten Mitarbeitende des Bauamts wöchentlich fast eine Tonne herumliegenden Abfall ein. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Gemeinde seit Mitte März auf Plakate an Hotspots wie etwa bei der Limmatinsel, den Wertstoffsammelstellen oder bei den Sport- und Spielplätzen.

Ob diese bereits Wirkung gezeigt haben, ist schwierig zu sagen. «Die Mengen haben nicht zu-, sondern eher abgenommen. Doch das hat wohl eher mit dem unbeständigen Wetter im letzten Monat zu tun», sagt Viktor Ott, Bereichsleiter Tiefbau und Entsorgung. Die Leute seien weniger draussen in der Natur unterwegs oder am Bräteln. Nichtsdestotrotz hält Ott an den Plakaten fest. «Wir werden sie weiterhin aufstellen. Es ist zu früh, um ein Fazit zu ziehen. Die abfallreichen Sommermonate stehen erst noch bevor.»

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