Hofer, Mayr und Zani kandidieren

Bis am Montagabend lagen dem Wahlbüro drei Anmeldungen für den vakanten Gemeinderatssitz vor. Die offizielle Anmeldefrist läuft noch bis am Freitag.

Will Gemeinderat werden: Adrian Mayr, parteilos. (Bild: zVg)

Will Gemeinderat werden: Adrian Mayr, parteilos. (Bild: zVg)

Will Gemeinderat werden: Mario Hofer, parteilos. (Bild: zVg)

Will Gemeinderat werden: Mario Hofer, parteilos. (Bild: zVg)

Will Gemeinderat werden: Flavio Zani, CVP. (Bild: zVg)

Will Gemeinderat werden: Flavio Zani, CVP. (Bild: zVg)

Am Sonntagmittag teilte Adrian Mayr (49, parteilos) der Limmatwelle mit, dass er seine Kandidatur für den Gemeinderat eingereicht hat. Bereits vor einem Jahr habe er sich eine Kandidatur überlegt. Als er vor zwei Wochen erfuhr, dass noch niemand für die Ersatzwahlen kandidiert hat, konkretisierte er seine Pläne, besprach sich mit seiner Frau und dem Umfeld und reichte am Freitag seine Kandidatur ein.

Einen Tag später teilte die CVP Spreitenbach mit, dass sie ebenfalls einen Kandidaten ins Rennen schickt: Flavio Zani. Der 47-Jährige wurde vom Vorstand einstimmig nominiert. Aufgrund seines Alters, seiner Ausdauer, aber auch aufgrund seiner fachlichen und menschlichen Qualitäten sei er die Idealbesetzung, schreibt die Partei bei der Bekanntgabe am Montagabend kurz vor 22 Uhr.

Am Freitag hatte auch der parteilose Mario Hofer (58) seine Kandidatur auf dem Wahlbüro eingereicht. Ausschlaggebend dafür sei ebenfalls gewesen, dass sich bis letzte Woche kein Kandidat für das Amt als Gemeinderat zur Verfügung gestellt habe.

Bereits am Freitag hatte sich die SP Spreitenbach per Mail bei der Limmatwelle gemeldet. In einer Medienmitteilung gab sie die Kandidatur eines SP-Mitglieds bekannt, zog diese dann aber am Montag wieder zurück. Einerseits begründete Parteipräsident Manuel Fischer den Rückzug damit, dass «diesem Prozess mehr Zeit eingeräumt werden muss». Andererseits gestalte sich mit den anderen im Wahlbüro eingegangen Kandidaturen für die SP eine neue Ausgangslage. «Im Hinblick auf die Gesamterneuerungswahlen im Herbst wollen wir im Rahmen der Generalversammlung unsere Möglichkeiten nochmals eingehend evaluieren und einen Kandidaten oder eine Kandidatin gut vorbereitet für die Wahl empfehlen können.»

Zwei Parteilose und ein CVP-Kandidat für den Wahlgang am 28. März

Alle drei Kandidaten haben sich bereits in Spreitenbach engagiert. Adrian Mayr ist Mitglied der Energiekommission, vorher war er drei Jahre lang in der Schulpflege aktiv. Flavio Zani ist Mitglied der Finanzkommission der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Spreitenbach. Mario Hofer hat sich während der Schulzeit seines Sohnes als Trainer bei Schulturnieren in Spreitenbach engagiert.

Mayr lebt seit 17 Jahren in Spreitenbach, hat vier Kinder im Teenager- und Erwachsenenalter und ist mit der Geschäftsführerin der Spitex Spreitenbach-Killwangen, Martina Studerus Mayr, verheiratet. Er ist ausgebildeter Elektroingenieur und Wirtschaftsingenieur und arbeitet als Kadermitglied in einem international tätigen Unternehmen, das Maschinen und Anlagen baut.

Flavio Zani hat zwei Söhne (10 und 11) und hat zusammen mit seiner Frau auf Wettkampfniveau getanzt. Seine Passion für lateinamerikanische Tänze gab er an der Volkshochschule weiter. Beruflich ist er Vorsitzender der Geschäftsleitung in einem mittelständischen Unternehmen. Neben Personalführung kümmert er sich auch um die nachhaltige, strategische Entwicklung des Unternehmens. Er lebt seit 20 Jahren in Spreitenbach.

Mario Hofer ist ebenfalls verheiratet, hat einen erwachsenen Sohn und war aktives Mitglied des Männerchors. Zusammen mit seiner Frau führt er in Spreitenbach ein KMU. Er lebt seit 28 Jahren in Spreitenbach.

Unterschiedliche politische Positionen

Als Mitglied der CVP Spreitenbach gehört Flavio Zani politisch der Mitte an. Auf Nachfrage geben auch die beiden parteilosen Kandidaten ihre politische Positionierung bekannt. «Politisch eher rechts. Man könnte auch sagen grünliberal, aber ohne das Grüne», sagt Mario Hofer und lacht herzhaft. Er habe auch schon mit der SVP das Gespräch gesucht, sei aber nie ganz von einem Parteibeitritt überzeugt gewesen, weshalb er parteilos blieb. «Als Gemeinderat sehe ich bei den Finanzen Optimierungspotenzial und würde bei den Sozialleistungen eine kleine Verschiebung der Ausgaben zugunsten der KMU vornehmen.»

Auch Adrian Mayr ist überzeugter Parteiloser. Er sehe mit keiner Partei eine ausreichend grosse Übereinstimmung für eine Mitgliedschaft. In Energie-, Verkehrs- und Umweltfragen sieht er sich etwas links der Mitte positioniert, in Finanz- und Sozialfragen eher in der Mitte. «Mir ist Nachhaltigkeit wichtig, also ein haushälterischer Umgang mit natürlichen, aber auch mit finanziellen Ressourcen.»

Mit den drei Kandidaturen ist klar, dass die Stimmbevölkerung eine Auswahl hat. Morgen Mittag läuft die offizielle Anmeldefrist für die Eingabe im Wahlbüro ab. Allerdings sind im ersten Wahlgang alle stimmberechtigten, in Spreitenbach wohnhaften Personen wählbar. Die Ersatzwahlen finden am 28. März statt.

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